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Lektion 36
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Technische Analyse

Die technische Analyse bietet Tradern und Investoren Methoden, um Muster und Trends in Kursverläufen zu erkennen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Dabei geht es nicht nur darum, den Kurs einer Aktie oder eines Tokens zu beobachten – mit der richtigen Anwendung von Indikatoren und einer entsprechenden Charttechnik lassen sich Prognosen über die zukünftige Kursentwicklung ableiten. Doch wie funktioniert die technische Chartanalyse genau, und warum nutzen erfahrene Trader diese Analyseform für ihre Strategien? In diesem Ratgeber erfährst du alles über die Prinzipien und Werkzeuge der technischen Analyse und lernst, wie sie im Trading einzusetzen ist.

  • Die technische Analyse verwendet historische Kursdaten, um Muster und Trends in Kursbewegungen zu erkennen – ein Ansatz, der sowohl in der Aktienanalyse als auch bei anderen Wertpapieren und im Krypto-Trading Anwendung findet

  • Verschiedene Charttypen und Indikatoren wie gleitende Durchschnitte und der RSI unterstützen Trader dabei, Marktbewegungen und Trends besser zu verstehen und fundierte Entscheidungen zu treffen

  • Die technische Analyse basiert auf den Annahmen, dass der Markt alle Informationen einpreist, Kurse sich in Trends bewegen und die Geschichte sich wiederholt – Grundlagen, die auch in der Aktienanalyse bedeutend sind

  • Einsteiger können die technische Analyse durch gezielte Schulungen, praktische Übung und den Austausch mit erfahrenen Tradern erlernen und so ihre Trading-Fähigkeiten verbessern

Was ist die technische Analyse?

Die technische Chartanalyse ist eine Methode, mit der Trader und Analysten versuchen, die zukünftige Kursentwicklung von Finanzmärkten auf Grundlage historischer Preisdaten vorherzusagen. Im Gegensatz zur Fundamentalanalyse, die sich auf die Bewertung des inneren Werts eines Wertpapiers wie einer Aktie konzentriert, untersucht die technische Analyse vor allem Muster und Trends im Kursverlauf sowie das Verhalten von Marktteilnehmern.

Trader nutzen die technische Analyse, um Einblicke in die Stimmung am Markt und mögliche Bewegungen zu gewinnen. Anhand von Chartmustern, Indikatoren und verschiedenen Analysewerkzeugen versuchen sie, Trends zu erkennen und potenzielle Ein- und Ausstiegspunkte zu identifizieren. Diese Art der Analyse findet Anwendung in verschiedenen Märkten – von Aktien bis hin zu Kryptowährungen – und ist besonders bei kurzfristigen Trading-Strategien beliebt.

Wie entstand die technische Analyse?

Die technische Analyse entstand im 18. Jahrhundert, als der japanische Reishändler Munehisa Homma erste Muster in den Preisschwankungen des Reismarktes erkannte und die bis heute verwendeten Candlestick-Chart entwickelte. Im frühen 20. Jahrhundert hat dann Charles Dow diese Methode in den USA ausgebaut.

Seine Arbeiten gelten als Grundlage für die Dow-Theorie und damit für die moderne Charttechnik. Dow legte besonderen Wert auf das Erkennen von Trendlinien und die Annahme, dass Märkte alle verfügbaren Informationen in den Kursen „einpreisen“. Von dieser Basis ausgehend entstanden im Laufe des 20. Jahrhunderts zahlreiche Analyseansätze und Indikatoren, die Trader heutzutage weltweit anwenden.

Technische Indikatoren für die Analyse

Indikatoren sind essenzielle Werkzeuge in der technischen Analyse, mit denen Trader trendfolgende Kursverläufe und Marktbewegungen genauer untersuchen. Technische Indikatoren basieren auf mathematischen Berechnungen historischer Kursdaten und dienen dazu, Trends, mögliche Umkehrpunkte und das Momentum eines Assets zu identifizieren. Es gibt viele verschiedene Trading-Indikatoren, die für unterschiedliche Zwecke genutzt werden. 

Hier sind einige der wichtigsten Indikatoren:

  • Gleitende Durchschnitte: Sie glätten Kursschwankungen und zeigen den allgemeinen Trend an

  • Relative Strength Index (RSI): Der RSI hilft, überkaufte oder überverkaufte Marktbedingungen zu identifizieren

  • Moving Average Convergence Divergence (MACD): Der MACD erkennt die Wende von Trendkanälen anhand gleitender Durchschnitte

  • Bollinger-Bänder: Sie zeigen mögliche Ausbrüche oder Wendepunkte im Kursverlauf an

  • Stochastik-Oszillator: Dieser Indikator zeigt überkaufte oder überverkaufte Marktbedingungen an

Die drei Grundannahmen der technischen Analyse

Die drei Grundannahmen der technischen Analyse lauten: Die Marktbewegung diskontiert alle Informationen, Kurse bewegen sich in Trends und die Geschichte wiederholt sich. Diese Prinzipien bilden die Grundlage für die Analyse und Interpretation von Bewegungen am Markt und helfen Tradern, potenzielle Kursentwicklungen vorherzusagen.

Zum besseren Verständnis werfen wir einen genaueren Blick auf die Bedeutung dieser Annahmen für die technische Analyse und wie sie die Chartanalyse und die trendfolgenden Kursprognosen beeinflussen.

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Die Marktbewegung diskontiert alles

In der technischen Analyse geht man davon aus, dass alle relevanten Informationen – wirtschaftliche Daten, Marktnachrichten oder Erwartungen der Marktteilnehmer – bereits im aktuellen Kurs eingepreist sind. Diese Annahme bedeutet, dass Trader sich auf Kursbewegungen und Chartmuster konzentrieren können, ohne zusätzlich die Fundamentalanalyse des Assets einzubeziehen. Indem technische Analysten ausschließlich Kursverläufe betrachten, können sie die Reaktionen des Marktes auf Ereignisse effizienter einschätzen und so präzisere Entscheidungen treffen.

Technische Analysten erwarten, dass Kurse nicht zufällig schwanken, sondern sich in bestimmten Trends bewegen. Ein Trend entsteht, wenn sich Aktienkurse über einen längeren Zeitraum entweder nach oben (Aufwärtstrend), nach unten (Abwärtstrend) oder seitwärts (Seitwärtstrend) bewegen. Diese Annahme bildet die Grundlage für zahlreiche Trading-Strategien und Werkzeuge, wie das Einzeichnen von Trendlinien und Trendkanälen. Diese können Tradern dabei helfen, den Trend zu identifizieren und die Kursentwicklung zu prognostizieren.

Die Geschichte wiederholt sich

Diese Annahme basiert auf der Beobachtung, dass sich bestimmte Muster im Kursverlauf immer wieder zeigen. Trader interpretieren diese Muster, wie etwa Kopf-Schulter-Formationen oder Doppeltops, um zukünftige Kursbewegungen abzuleiten. Diese wiederkehrenden Muster lassen sich durch die Psychologie der Marktteilnehmer erklären, die in ähnlichen Situationen ähnliche Entscheidungen treffen. Das Verständnis dieser Muster ermöglicht es Tradern, die Kursbewegung zu antizipieren und von vorhersehbaren Marktentwicklungen zu profitieren.

Trading: Methoden der technischen Analyse 

Es gibt eine Vielzahl an Methoden der technischen Analyse, durch die Trader Kursbewegungen und Muster in den Finanzmärkten besser erkennen können. Im Zentrum stehen Ansätze wie die Trendanalyse, Formationsanalyse und die Indikatorenanalyse. Jede Methode verfolgt das Ziel, eine fundierte Prognose der Kursentwicklung zu ermöglichen und damit eine Grundlage für Handelsentscheidungen zu schaffen. Diese Methoden lassen sich sowohl in der Aktienanalyse als auch auf andere Wertpapiere anwenden und bieten für Trader eine strukturierte Vorgehensweise, um das Marktverhalten zu interpretieren.

Trendanalyse

Die Trendanalyse ist eine zentrale Methode der technischen Analyse und zielt darauf ab, längerfristige Kursbewegungen zu identifizieren und zu verstehen. In der Aktienanalyse, aber auch bei anderen Wertpapieren, geht es darum, Aufwärts-, Abwärts- oder Seitwärtstrends zu erkennen. Trader nutzen Trendlinien und Trendkanäle, um den Kursverlauf besser zu visualisieren und potenzielle Einstiegs- oder Ausstiegspunkte festzulegen. Die Trendanalyse kann dabei helfen, die allgemeine Richtung des Marktes zu bestimmen und sich entsprechend dem Markttrend zu positionieren.

Formationsanalyse

In der Formationsanalyse untersuchen Trader bestimmte Muster, die im Kursverlauf auftreten und auf mögliche Trendwenden oder Trendfortsetzungen hindeuten. Die Kopf-Schulter-Formation oder das Doppeltop sind solche Muster, die auf der Annahme gründen, dass sich die Geschichte wiederholt und ähnliche Kursbewegungen unter vergleichbaren Marktbedingungen auftreten. Durch die Identifikation dieser Muster können Trader besser abschätzen, ob ein Kursanstieg oder -rückgang bevorsteht und entsprechend handeln.

Indikatorenanalyse

Die Indikatorenanalyse verwendet mathematische Indikatoren, die sich aus Kurs- und Volumendaten berechnen lassen, um Marktsignale zu erzeugen. Diese Methode der technischen Analyse wird sowohl im Trading von Aktien als auch bei anderen Anlageklassen eingesetzt und hilft Tradern, überkaufte oder überverkaufte Marktbedingungen zu identifizieren. Indikatoren wie der RSI (Relative Strength Index), MACD (Moving Average Convergence Divergence) und gleitende Durchschnitte finden Anwendung, um die Marktstimmung und das Momentum des Kursverlaufs zu analysieren. Diese Indikatoren ermöglichen es, präzisere Signale für Ein- und Ausstiegspunkte zu erhalten und die Entscheidung auf eine Datenbasis zu stützen.

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Charts als Basis der technischen Analyse

Charts sind das grundlegende Werkzeug der technischen Analyse, da sie die Kursbewegungen eines Assets visuell darstellen und es Tradern ermöglichen, Markttrends und Muster auf einen Blick zu erkennen. Mithilfe verschiedener Charttypen und Muster können Trader die Dynamik der Kurse analysieren und potenzielle Kursentwicklungen prognostizieren. Diese Visualisierung ist besonders in Finanzmärkten mit hoher Volatilität von Vorteil, da sie es erleichtert, Trends und mögliche Wendepunkte im Kursverlauf schnell zu identifizieren.

Arten von Charts

Für die technische Analyse stehen verschiedene Typen der Chartanalyse zur Verfügung, die jeweils unterschiedliche Einblicke in die Kursbewegungen eines Wertpapiers bieten. Die Wahl des Charttyps hängt oft von der persönlichen Präferenz und der gewünschten Detailtiefe ab.

Linienchart

  • Verbindet die Schlusskurse eines bestimmten Zeitraums zu einer Linie

  • Bietet eine einfache und schnelle Übersicht über den generellen Kursverlauf

  • Eignet sich gut, um langfristige Trends zu erkennen

Barchart

  • Zeigt den Eröffnungs-, Hoch-, Tief- und Schlusskurs (OHLC) für jede Zeiteinheit an

  • Bietet mehr Informationen als der Linienchart und eignet sich für detaillierte Analysen

  • Hilfreich für Trader, die das tägliche Marktverhalten im Detail nachvollziehen möchten

Candlestick-Chart

  • Stellt OHLC-Daten dar und zeigt zusätzlich die Marktstimmung durch die Farbgebung der „Kerzen“

  • Besonders beliebt bei Tradern aufgrund der klaren Visualisierung von Aufwärts- und Abwärtsbewegungen

  • Hilft, Markttrends und Umkehrpunkte schnell zu erkennen

Häufige Chartmuster

In der Chartanalyse gibt es einige Muster, die oft auf mögliche Kursbewegungen hindeuten und Tradern als Entscheidungshilfe dienen. Sie lassen sich grob in Umkehr- und Fortsetzungsmuster unterteilen.

Kopf-Schulter-Formation

  • Besteht aus drei Hochpunkten, wobei der mittlere höher liegt (Schulter-Kopf-Schulter)

  • Signalisiert häufig eine Trendwende, wenn der Kurs die „Nackenlinie“ durchbricht

  • Weist oft auf ein bevorstehendes Ende eines Aufwärtstrends hin

Doppeltop und Doppelboden

  • Zwei aufeinanderfolgende Hochs, gefolgt von einem Kursrückgang beim Doppeltop

  • Zwei aufeinanderfolgende Tiefs, gefolgt von einem Kursanstieg beim Doppelboden

  • Beide Muster signalisieren potenzielle Umkehrpunkte im Kursverlauf

Dreiecke

  • Bilden sich, wenn sich der Kurs in einem enger werdenden Trendkanal bewegt

  • Symmetrische Dreiecke deuten auf eine Fortsetzung des Trends hin, während aufsteigende oder absteigende Dreiecke einen Durchbruch anzeigen können

  • Besonders hilfreich für Trader, die auf Breakouts spekulieren

Flaggen und Wimpel

  • Kleine Fortsetzungsmuster, die nach einer starken Kursbewegung entstehen

  • Flaggen verlaufen in einem leicht abwärts geneigten Kanal, Wimpel in einem symmetrischen Dreieck

  • Deuten meist darauf hin, dass der Kurs in Richtung des ursprünglichen Trends weiterläuft

Wie kannst du die technische Analyse lernen?

Um die technische Analyse zu lernen, ist es wichtig, ein solides Verständnis der grundlegenden Konzepte und Methoden zu entwickeln. Der Einstieg beginnt meist mit der Aktienanalyse und der Betrachtung des Kursverlaufs eines Wertpapiers, da hier die Chartanalyse und das Verständnis von Kursbewegungen im Vordergrund stehen.

Hier sind einige Schritte, die den Lernprozess erleichtern:

  1. Grundlagen der technischen Analyse verstehen

Beginne mit den grundlegenden Prinzipien der technischen Analyse, wie der Analyse von Charts und Kursmustern, dem Konzept von Unterstützung und Widerstand sowie der Bedeutung von Trends und trendfolgenden Strategien.

  1. Arten von Charts und Indikatoren kennenlernen

Erlerne die verschiedenen Charttypen, wie Linien-, Balken- und Candlestick-Charts, sowie die wichtigsten Indikatoren. Besonders hilfreich sind trendfolgende Indikatoren wie gleitende Durchschnitte und der MACD, welche die Marktstimmung widerspiegeln und potenzielle Einstiegs- und Ausstiegspunkte identifizieren.

  1. Praxiserfahrung sammeln

Die technische Analyse lässt sich am besten in der Praxis lernen. Nutze Demokonten oder simulierte Trading-Umgebungen, um die Kursbewegungen von Wertpapieren zu beobachten und deine Analysefähigkeiten zu verbessern. Die regelmäßige Anwendung hilft, die Marktstrukturen besser zu verstehen und deine Strategien zu verfeinern.

  1. Ressourcen nutzen

Es gibt viele Ressourcen wie Bücher, Online-Kurse und Tutorials zur technischen Analyse. Besonders wertvoll sind Schulungen, die sich auf trendfolgende Techniken und die Analyse von Wertpapieren spezialisieren. Diese bilden für viele Trader die Grundlage ihrer Strategie.

  1. Netzwerken und Austausch mit anderen Tradern

Der Austausch mit erfahrenen Tradern und Analysten kann dir neue Einblicke und Tipps geben. In Trading-Communities kannst du aktuelle Marktanalysen diskutieren und von erfahrenen Marktteilnehmern lernen, wie sie ihre Strategien und Methoden in der technischen Analyse anwenden.

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Bitte beachte, dass eine Investition in digitale Assets zusätzlich zu den oben beschriebenen möglichen Erfolgen auch Risiken birgt.