Was ist ein Differenzkontrakt (CFD)?
Differenzkontrakte – kurz CFDs (Contracts for Difference) – sind eine beliebte Methode für Anleger, um von der Kursbewegung eines Basiswerts zu profitieren, ohne diesen tatsächlich besitzen zu müssen. Außerdem haben Anleger so die Möglichkeit, bereits mit wenig Geld hochwertige Assets zu traden. In diesem Artikel erfährst du alles über die Bedeutung von CFDs. Neben einer Definition von CFD-Trading bekommst du außerdem noch wichtige Informationen darüber, wie CFDs funktionieren und welche Vorteile und Risiken mit dem CFD-Handel verbunden sind.
Ein CFD ist ein Derivat, das Gewinne oder Verluste basierend auf der Kursdifferenz eines Basiswerts ermöglicht, ohne diesen zu besitzen
Im CFD-Handel spekulierst du auf Kursbewegungen und nutzt Hebel, während du im Aktienhandel tatsächliche Anteile erwirbst und Dividenden erhältst
Trader eröffnen eine Position, indem sie auf steigende (Long) oder fallende (Short) Kurse eines Basiswerts spekulieren und Gewinne oder Verluste aus der Kursdifferenz erzielen
CFDs bieten die Möglichkeit, mit Hebel auf Kursbewegungen zu setzen, bringen jedoch das Risiko mit sich, dass Verluste den Einsatz übersteigen können
Einfach erklärt: Was sind CFDs?
Ein CFD (Contract for Difference oder Differenzkontrakt) ist ein Derivat, d.h. ein Vertrag, der sich auf den Basiswert bezieht oder sich von ihm ableitet. Der Vertrag wird zwischen einem Käufer und einem Verkäufer geschlossen und gleicht die Differenz zwischen dem Eröffnungs- und Schlusskurs eines Basiswerts in bar aus. Dabei kann der Basiswert zum Beispiel eine Aktie sein. CFDs ermöglichen es Anlegern, auf Kursbewegungen zu spekulieren, ohne den zugrunde liegenden Vermögenswert zu besitzen.
Wenn der Schlusskurs höher als der Eröffnungskurs ist, zahlt der Verkäufer den Gewinn an den Käufer aus. Wenn der Schlusskurs niedriger als der Eröffnungskurs ist, muss der Käufer die Differenz an den Verkäufer zurückzahlen. In den meisten Fällen handelt es sich bei dem Käufer um einen Trader und bei dem Verkäufer um eine Investmentfirma oder einen Broker. Die Kontrakte haben in der Regel eine Laufzeit von einigen Tagen und werden häufig im Leverage-Trading verwendet, was bedeutet, dass Trader mit geliehenem Kapital handeln.
Die geschichtliche Entwicklung von CFDs
In den 1990er Jahren entwickelten Finanzexperten in London die Differenzkontrakte (CFDs), um institutionellen Investoren das Spekulieren auf Kursbewegungen von Aktien zu ermöglichen, ohne diese zu kaufen. Dadurch sparten sie Steuern und Transaktionskosten. Das britische Investmentunternehmen Smith New Court, das später von Merrill Lynch & Co., Inc. (Tochtergesellschaft der Bank of America Corporation) übernommen wurde, gilt als Erfinder der CFDs.
Mit dem Internet und der Verbreitung von Online-Brokern in den späten 1990er und frühen 2000er Jahren konnte man CFDs auch für private Anleger zugänglich machen. Online-Plattformen ermöglichten es Kleinanlegern, CFDs zu handeln, was die Popularität weltweit steigerte.
Die Einführung von gehebelten Positionen erhöhte dann sowohl das Gewinnpotenzial als auch gleichzeitig das Verlustrisiko, da Trader mit geringem Kapitaleinsatz größere Positionen kontrollieren konnten. Heute nutzen Trader CFDs weltweit auf Basiswerte wie Aktien, Indizes, Rohstoffe und Währungen.
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Hier registrierenDefinition: Was ist CFD-Trading?
Beim Trading mit CFDs kaufst und verkaufst du keine echten Assets wie Aktien. Stattdessen nimmst du eine Position auf die Kursentwicklung – den erwarteten Wert – eines Assets ein. CFDs befassen sich mit Derivaten, d.h. mit Anlagen, die auf einem Basiswert wie ETFs, Aktien oder Kryptowährungen basieren, aber nicht dieses Asset selbst darstellen.
In der Regel handeln Broker CFDs. Demnach werden sie außerbörslich (over-the-counter, OTC) gehandelt. Trader können dabei entweder eine Long-Position (wenn sie erwarten, dass der Wert des zugrunde liegenden Assets steigt) oder eine Short-Position (wenn sie erwarten, dass der Wert des zugrunde liegenden Assets sinkt) öffnen.
Wie funktioniert der Handel mit CFDs?
Einfach erklärt, eröffnet beim CFD-Handel der Trader eine Position, indem er auf steigende (Long) oder fallende (Short) Kurse eines Basiswerts spekuliert. Der Gewinn oder Verlust ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Eröffnungs- und Schlusskurs, multipliziert mit der gehandelten Menge, und wird in bar ausgeglichen.
So können Trader CFDs handeln:
Auswahl des Basiswerts
Der Trader wählt einen Basiswert, wie Aktien, Indizes, Rohstoffe oder Währungen, auf dessen Kursbewegung er spekulieren möchte.
Eröffnung einer Position
Nun steht der Trader vor der Entscheidung, ob er eine Long-Position eingeht, wenn er glaubt, dass der Kurs steigen wird, oder eine Short-Position, wenn er erwartet, dass der Kurs fallen wird.
Einsatz von Hebel
Um mit einem kleinen Kapitaleinsatz eine größere Position zu kontrollieren, kann der Trader einen Hebel einsetzen. Dies erfordert eine Sicherheitsleistung, die als Margin bezeichnet wird.
Überwachung der Position
Der Trader überwacht die Kursentwicklung des Basiswerts und kann die Position jederzeit schließen.
Schließen der Position
Die Position wird durch Verkauf (bei einer Long-Position) oder Rückkauf (bei einer Short-Position) geschlossen. Gewinn oder Verlust ergeben sich aus der Differenz zwischen dem Eröffnungs- und Schlusskurs, multipliziert mit der gehandelten Menge.
So unterscheiden sich Aktien- und CFD-Handel
Es gibt wesentliche Unterschiede, die für Trader beim Aktien- und CFD-Handel von Bedeutung sind:
Besitz des Vermögenswerts: Beim Aktienhandel erwirbt der Trader tatsächlich Aktien und besitzt somit einen Anteil am Unternehmen, während der Trader beim CFD-Handel keinen echten Vermögenswert kauft, sondern lediglich auf die Kursbewegung des Basiswerts spekuliert
Hebelwirkung: Das CFD-Trading ermöglicht den Gebrauch von Hebeln beim Handel, sodass Trader nur einen Bruchteil des gesamten Positionswerts als Margin hinterlegen müssen, was ihre potenziellen Gewinne, aber auch Verluste, vervielfachen kann, wohingegen dazu der Aktienhandel normalerweise ohne Hebel erfolgt
Kosten und Gebühren: Beim Aktienhandel fallen häufig Gebühren wie Transaktionskosten, Depotgebühren und Steuern an, hingegen entstehen beim CFD-Trading zwar Kosten für Spreads, Kommissionen und Finanzierungskosten für gehebelte Positionen, jedoch keine Depotgebühren
Flexibilität: CFDs bieten die Möglichkeit, auf steigende und fallende Kurse zu spekulieren, während der Aktienhandel in der Regel auf den Kauf von Aktien mit der Erwartung von Kurssteigerungen beschränkt ist
Dividenden und Stimmrechte: Aktionäre haben Anspruch auf Dividenden und Stimmrechte bei Hauptversammlungen des Unternehmens, aber CFD-Trader erhalten diese nicht und bekommen nur als Anpassungen ausgezahlt, falls sie Long-Positionen halten
Beispiel: CFD-Trading mit Hebel
Der Gebrauch von Hebeln ist ein Beispiel für CFD-Trading, bei dem Trader mit wenig Geld eine größere Position kontrollieren können. Dies ermöglicht eine Margin, die als Sicherheitsleistung hinterlegt wird.
Angenommen: Ein Trader möchte CFDs auf eine Aktie handeln, deren aktueller Kurs bei $100 liegt. Der Broker bietet einen Hebel von 10:1 an. Das bedeutet, der Trader kann eine Position im Wert von $10.000 kontrollieren, indem er nur $1.000 als Margin hinterlegt.
Berechnung der Hebelwirkung:
Positionsgröße: $10.000 (100 Aktien x $100)
Erforderliche Margin: $1.000 (10 % der Positionsgröße bei einem Hebel von 10:1)
Falls der Aktienkurs um 10 % steigt und auf $110 klettert, ergibt sich folgender Gewinn:
Neuer Positionswert: $11.000 (100 Aktien x $110)
Gewinn: $1.000 ($11.000 - $10.000)
Der Gewinn von $1.000 entspricht einer 100 % Rendite auf die ursprünglich hinterlegte Margin von $1.000. Allerdings funktioniert dies auch umgekehrt. Wenn der Kurs um 10 % fällt, würde der Verlust ebenfalls $1.000 betragen, was den gesamten eingesetzten Betrag aufzehren würde.
Diese Hebelwirkung bietet erhebliche Chancen, birgt jedoch auch ein hohes Risiko, da Verluste die ursprünglich hinterlegte Margin übersteigen können. Trader sollten daher sorgfältig das Risiko- und Money-Management planen und sich der potenziellen Verluste bewusst sein.
Die Vorteile und Risiken von CFD-Trading
Der Handel mit CFDs bietet viele Chancen, bringt jedoch auch Risiken mit sich:
Das solltest du beim Trading mit CFDs beachten
Wir haben dir ein paar Tipps zusammengestellt, mit deren Hilfe du erfolgreich und sicher mit CFDs handeln kannst:
Verständnis des Marktes
Informiere dich umfassend über den Basiswert, den du traden möchtest. Außerdem solltest du genau die Faktoren kennen, die den Kurs beeinflussen können und dich über aktuelle Markttrends und Nachrichten auf dem Laufenden halten.
Hebelwirkung nutzen
CFDs bieten die Möglichkeit, mit einem Hebel zu handeln, was deinen Gewinn vervielfachen kann. Denke jedoch daran, dass auch die Verluste entsprechend höher ausfallen können. Verwende Hebel daher mit Bedacht und setze nur Geld ein, dessen Verlust du verkraften kannst.
Kursunterschied analysieren
Achte auf den Kursunterschied zwischen dem Eröffnungs- und Schlusskurs deiner Position. Dieser Unterschied bestimmt deinen Gewinn oder Verlust. Ein genauer Blick auf die Kursentwicklung hilft dir, fundierte Entscheidungen zu treffen.
Risikomanagement
Setze Stop-Limit-Orders, um Verluste zu begrenzen, und Take-Profit-Orders, um Gewinne mitzunehmen. Risikomanagement ist entscheidend, um langfristig erfolgreich zu sein und dein Geld zu schützen.
Nachschusspflicht verstehen
Sei dir bewusst, dass bei vielen Brokern eine Nachschusspflicht besteht. Das bedeutet, dass du bei ungünstigen Kursbewegungen zusätzliches Kapital nachlegen musst, um deine Positionen aufrechtzuerhalten. Informiere dich über die Bedingungen deines Brokers, um unangenehme Überraschungen zu vermeiden.
Kosten und Gebühren berücksichtigen
CFD-Trading ist mit verschiedenen Kosten verbunden, wie Spreads, Kommissionen und Finanzierungskosten für gehebelte Positionen. Kalkuliere diese Kosten in deine Handelsstrategie ein, um realistische Gewinnchancen zu ermöglichen.
Kontinuierliches Lernen
Der CFD-Markt ist dynamisch und verändert sich ständig. Investiere Zeit in die Weiterbildung, nutze Schulungsmaterialien und bleibe über neue Entwicklungen und Techniken informiert. Das hilft dir, deine Trading-Fähigkeiten kontinuierlich zu verbessern.
Emotionen kontrollieren
Disziplin und emotionale Kontrolle sind beim CFD-Handel entscheidend. Lass dich nicht von kurzfristigen Marktbewegungen oder Verlusten entmutigen. Halte dich an deine Strategie und vermeide impulsive Entscheidungen.
Wie Bitpanda Leverage CFDs einsetzt
Mit Bitpanda Leverage können Anleger eine Beteiligung eingehen und eine Short- oder Long-Position auf den Wert bestimmter Kryptowährungen eröffnen, ohne sie zu besitzen. Im Gegensatz zum regulären Leverage-Trading nutzt Bitpanda Leverage CFDs, anstatt den Basiswert direkt anzubieten.
Außerdem kannst du bei uns einen Margin-Close-Out-Schutz bekommen, sodass wir deine Position automatisch schließen, wenn du 50% deiner ursprünglichen Beteiligung verloren hast. Auf diese Weise kannst du nie mehr verlieren, als du investiert hast.
Ein praktisches Beispiel dafür, wie Bitpanda Leverage CFDs einsetzt:
Nehmen wir an, du möchtest eine Long-Position mit Hebelwirkung auf Bitcoin (BTC) mit einem Verhältnis von 2x eingehen. Wir nennen sie BTC2L. Wenn du diese Position einnimmst, erwartest du, dass der Preis von Bitcoin steigt. Sobald du auf „Kaufen“ in der Bitpanda App klickst, gehst du eine CFD-Rahmenvereinbarung mit Bitpanda ein. Wenn der Preis von Bitcoin tatsächlich steigt, beispielsweise um 10%, dann wird der Wert deiner Short-Position BTC2L um 20% steigen. Wenn der Kontrakt am Ende des Tages geschlossen wird, hast du die Preisdifferenz als Gewinn erhalten.
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Dieser Artikel stellt weder eine Anlageberatung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf von digitalen Assets dar.
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Weder die Bitpanda GmbH noch eine ihrer Tochtergesellschaften, Berater oder Vertreter können für diesen Artikel in irgendeiner Weise haftbar gemacht werden.
Bitte beachte, dass eine Investition in digitale Assets zusätzlich zu den oben beschriebenen möglichen Erfolgen auch Risiken birgt.