Wo kannst du ETFs kaufen?
Exchange Traded Funds werden wie Aktien an der Börse gehandelt. Was das für ETFs bedeutet, ist, dass du sie grundsätzlich überall dort kaufen kannst, wo du auch Aktien tradest: bei Online-Brokern, Direktbanken oder über verschiedene Handelsplattformen. Diese Anbieter ermöglichen Zugang zu einer Vielzahl von ETFs und machen das Trading in der Regel einfach und flexibel.
Um ETFs zu kaufen, musst du ein Konto bei einem dieser Anbieter eröffnen und verifizieren. Nach der Geldeinzahlung kannst du über die Suchfunktion den gewünschten ETF finden und kaufen. Achte darauf, einen Anbieter zu wählen, der niedrige Handelsgebühren und eine benutzerfreundliche Oberfläche bietet wie beispielsweise Bitpanda.
Zusammensetzung der Kosten von ETFs
Kurz erklärt setzen sich die Kosten von ETFs aus der Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio, TER), den Handelsgebühren und eventuell anfallenden Spreads zusammen. Weitere Kosten können etwaige Depotgebühren und anfallende Steuern auf Kapitalerträge darstellen. Insgesamt sind die Kosten von ETFs meist niedriger als die von aktiv verwalteten Investmentfonds, da sie meist passiv gemanagt werden und daher weniger Verwaltungsaufwand erfordern.
Was genau sind die unterschiedlichen Kosten von ETFs?
Gesamtkostenquote (TER): umfasst die laufenden Kosten für Verwaltung, Marketing und andere Betriebsausgaben des ETFs und liegt meist zwischen 0,05% und 0,5% pro Jahr
Handelsgebühren: entstehen beim Kauf und Verkauf von ETFs, wobei die Höhe je nach Broker variiert
Spreads: stellen die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis dar und können ebenfalls zusätzliche Kosten verursachen
Depotgebühren: umfassen jährliche Kosten, die Broker zur Depotverwahrung erheben, allerdings fallen diese Gebühren bei vielen Online-Brokern nicht mehr an
Steuern: Auf alle Gewinne wie etwa Kursgewinne oder Dividenden fallen Kapitalertragssteuern, der Solidaritätszuschlag sowie gegebenenfalls Kirchensteuern an.
Worauf solltest Du bei der Anlage in ETFs achten ?
Passende ETFs findest du, indem du deine Anlageziele sowie deine Risikobereitschaft festlegst. Außerdem solltest du ETFs anhand ihrer Indexnachbildung, Kosten und historischen Performance vergleichen. Je nach Anlagestrategie ist auch die Auswahl zwischen ausschüttenden und thesaurierenden ETFs wichtig.
Anlageziele und Anlagestrategie: Bevor du dich für einen ETF entscheidest, solltest du deine Anlagestrategie je nach deinen Zielen festlegen, so kannst du etwa den Fokus auf Aktien, Anleihen oder andere Anlageklassen legen.
Risikobereitschaft: Um das Risiko zu streuen, kannst du dir ETFs anschauen, die einen breiten Index abbilden, denn je mehr Wertpapiere im ETF, desto breiter die Diversifikation.
Fondsvolumen: Dieses gibt Hinweise auf die Liquidität und wie gut ein ETF am Markt etabliert ist.
Historische Performance: Sie zeigt, wie sich ein ETF über längere Zeit entwickelt hat, und lässt sich mit dem Tracking Error vergleichen, um die Genauigkeit der Indexnachbildung zu beurteilen.
Ausschüttungsart: Je nachdem, welche Anlagestrategie du hast, kannst du dich für einen thesaurierenden ETF entscheiden, was bedeutet, dass die Gewinne reinvestiert werden oder eine andere Möglichkeit ist, einen ausschüttenden ETF zu wählen, bei dem die Gewinne an dich ausgezahlt werden.
Was musst du steuerlich bei ETFs beachten?
Beim Kauf und Verkauf von ETFs fallen in Deutschland Kapitalertragssteuern bzw. die Abgeltungssteuer an, die aktuell bei 25% liegt, zuzüglich Solidaritätszuschlag (5,5%) und eventuell Kirchensteuer (8-9%).
Grundsätzlich wird die Steuer auf ETFs allerdings nur dann fällig, wenn die Gewinne über dem Sparerpauschbetrag liegen. Dieser Steuerfreibetrag liegt für Singles bei bis zu 1.000 Euro und für Paare bei bis zu 2.000 Euro pro Jahr.
Hast du dich beispielsweise für einen thesaurierenden Fonds entschieden, bei dem die Gewinne einbehalten werden, ermittelt hierfür die Depotbank am Jahresanfang eine Vorabpauschale, also einen fiktiven Ertrag, auf dessen Basis die Bank die Abgeltungssteuer an das Finanzamt abführt. Das ist eine jährliche Vorabsteuer.
Welche Vorteile und Nachteile haben ETFs?
So wie bei jeder Geldanlage, gibt es auch beim Investieren in ETFs Vor- und Nachteile, die du gründlich abwiegen solltest, bevor du dich für einen Exchange Traded Fund entscheidest. Neben Vorteilen wie Diversifikation, niedrigen Kosten und hoher Transparenz sind ETFs mit Risiken wie Marktschwankungen, Liquiditätsproblemen und Emittentenrisiken verbunden. Damit du die für dich beste Entscheidung treffen kannst, findest du im Folgenden einen Überblick über die Vor- und Nachteile von ETFs:
Vorteile von ETFs
Diversifikation: Da ETFs die Wertentwicklung eines Indexes mit mehreren Wertpapieren abbilden, mindert diese Streuung das Risiko gegenüber Einzelanlagen.
Kosten: ETFs bilden passiv die Wertentwicklung eines Index nach, weshalb die laufenden Kosten und Ausgabeaufschläge oft geringer ausfallen als bei aktiv gemanagten Fonds.
Transparenz: In der Regel kannst du täglich die Zusammensetzung eines ETFs einsehen.
Flexibilität: Du kannst ETFs während der Handelszeiten an der Börse traden, nicht nur einmal am Tag.
Zugänglichkeit: Schon mit kleinen Beträgen kannst du in ETFs investieren.
Nachteile von ETFs
Marktschwankungen: ETFs unterliegen Kursschwankungen, was zu Verlusten führen kann und sie erzielen keine festen Renditen, weshalb sie sich weniger für kurzfristiges Investieren eignen, sondern eher langfristig Vermögen aufbauen können.
Liquiditätsrisiko: Es kann bei Verkäufen von Anteilen eines Fonds zu Liquiditätsengpässen bei der Auftragsabwicklung kommen.
Klumpenrisiko: Bei ETFs, die besonders auf eine Region oder Branche Fokus legen, besteht ein Klumpenrisiko, da der Ausfall eines wichtigen Unternehmens die Rendite stark beeinflussen kann.
Keine Outperformance: Da ETFs passiv einen Index abbilden, können sie den zugrundeliegenden Index nicht schlagen und somit keine höhere Rendite im Vergleich zum Markt erzielen.
Häufige Fragen zum Thema ETFs
Warum sind ETFs bei Anfängern so beliebt?
ETFs sind besonders bei Anfängern beliebt, weil sie leicht verständlich, günstig und breit gestreut sind. Sie bilden die Wertentwicklung eines Index nach und ermöglichen so mit nur einem Produkt eine Investition in viele verschiedene Aktien oder andere Anlageklassen. Dadurch lassen sich Risiken oft breiter streuen als bei Einzelaktien. Gleichzeitig entfallen aufwendige Entscheidungen wie das gezielte Auswählen einzelner Titel. ETFs sind meist günstiger als aktiv verwaltete Fonds und auch mit kleinen Beträgen, z.B. über einen Sparplan, zugänglich.
Wie erzielen ETFs Gewinne für Investoren?
ETFs können auf zwei Wegen Rendite erzielen. Zum einen durch Wertsteigerung, sogenannte Kursgewinne, wenn der Wert, der im ETF enthaltenen Wertpapiere über die Zeit steigt. Das ist der Fall, wenn etwa die Aktien im abgebildeten Index an Wert gewinnen.
Zum anderen generieren manche ETFs regelmäßige Erträge durch Dividenden, wenn Unternehmen im Fonds Gewinne ausschütten. Diese Dividendenzahlungen werden bei ausschüttenden ETFs an Anleger ausgezahlt, während sie bei thesaurierenden ETFs automatisch reinvestiert werden und so zum Vermögensaufbau beitragen.
Was ist der beste ETF?
Den besten ETF gibt es nicht, da die Auswahl vom individuellen Anlageziel, der Risikobereitschaft und dem gewünschten Markt abhängt. Beliebt sind ETFs, die große und breit gestreute Indizes wie den MSCI World oder den S&P500 abbilden, da sie eine breite Diversifikation bieten. Welcher ETF zu dir passt, hängt davon ab, ob du eher in Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder verschiedene Anlageklassen investieren möchtest. Ein Vergleich nach Kosten, Indexnachbildung, Ertragsverwendung und Fondsgröße kann bei der Entscheidung helfen.
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