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Coded Bias in AI

Während die künstliche Intelligenz unser aller Leben und Arbeiten zu erleichtern verspricht, bergen Phänomene wie AI Hallucinations und Coded Bias erhebliche Risiken. Coded Bias sind Vorurteile und Diskriminierungen, die künstliche Intelligenzen aufgrund der bereits dahingehend beeinflussten Trainingsdaten und der Algorithmen reproduzieren können. Im Ratgeber geben wir dir eine einfache Definition für AI bzw. Algorithmic Bias an die Hand und betrachten die Ursachen dieser Voreingenommenheit der KI. Außerdem diskutieren wir, wie man effektiv gegen diese Vorurteile vorgehen kann.

Der Begriff Coded Bias bei KI bzw. AI beschreibt die systematische Verzerrung in Systemen der künstlichen Intelligenz, die durch Training, Algorithmen und menschliche Vorurteile entstehen

  • Die Vorurteile dieser eigentlich sehr fortschrittlichen Technologie können erhebliche Auswirkungen auf Entscheidungen in Bereichen wie dem Arbeitsmarkt und der Strafverfolgung sowie bei Finanzdienstleistungen haben

  • Umfassende und selektierte Trainingsdaten, mehr Transparenz bei der Entwicklung der Algorithmen und kontinuierliche Tests können die Gefahr für Coded Bias reduzieren

  • Da die KI anhand der bislang von Menschen geschaffenen Daten trainiert wird, die leider selbst z.T. durch Vorurteile und Diskriminierung geprägt sind, kann das Phänomen der Bias bei generativer KI bzw. AI wahrscheinlich nie vollständig ausgeschlossen werden

Definition: Was ist AI oder Algorithmic Bias?

AI oder Algorithmic Bias, auf Deutsch auch „Algorithmische Voreingenommenheit“ genannt, sind systematische Fehler generativer KI, die dazu führen, dass die künstliche Intelligenz Vorurteile zeigen oder bestimmte Personengruppen oder Minderheiten diskriminierend behandeln kann. Diese Verzerrungen können erhebliche Auswirkungen auf verschiedene Lebensbereiche haben und erfordern sorgfältige Maßnahmen zur Identifikation und Beseitigung.

Woher kommt die Voreingenommenheit der künstlichen Intelligenz?

Coded Bias, also die Voreingenommenheit der künstlichen Intelligenz (KI), kann verschiedene Ursachen haben. Dazu gehören u.a. der Datensatz-Bias (nicht repräsentative Trainingsdaten) wie beim Deep Learning generativer KI bzw. AI, der Algorithmic Bias (fehlerhafte Algorithmen) und die kognitive Verzerrungen (menschliche Vorurteile).

Datensatz-Bias (Training Data Bias)

Ein Datensatz-Bias liegt dann vor, wenn die Trainingsdaten zur Schulung der KI nicht alle Menschen in der Zielgruppe angemessen repräsentieren. Sind bestimmte Gruppen über- oder unterrepräsentiert, kann dies zu verzerrten Ergebnissen führen. So kann beispielsweise eine Gesichtserkennungssoftware, die überwiegend mit Gesichtern von Personen einer bestimmten ethnischen Gruppe trainiert wurde, bei der Erkennung anderer Gruppen eher ungenau arbeiten. Dieser Coded Bias kann zu diskriminierenden Entscheidungen führen und die Zuverlässigkeit der KI beeinträchtigen.

Algorithmic Bias

Unter Algorithmic Bias (auf Deutsch „Algorithmische Voreingenommenheit“) versteht man systematische Verzerrungen, die ihre Ursache im Entwurf und der Implementierung der zugrundeliegenden Algorithmen haben. Sind die Annahmen oder Parameter fehlerhaft oder enthalten bereits Vorurteile, können diese sich in der Arbeit des gesamten Systems zeigen. Dieser Bias kann auch durch die subjektiven Entscheidungen der Entwickler entstehen, die unbewusst ihre eigenen Vorurteile in die Algorithmen einfließen lassen.

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird der Begriff Algorithmic Bias Synonym mit Coded Bias verwendet. In diesem Fall beschreiben die meisten Menschen ganz allgemein Vorurteile und diskriminierende Resultate der Arbeit künstlicher Intelligenz.

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Kognitive Verzerrung (Cognitive Bias)

Kognitive Verzerrungen sind menschliche Vorurteile, welche die Entwicklung und das Training von KI-Systemen beeinflussen können. Entwickler und Datenwissenschaftler bringen meist unbewusst ihre eigenen Vorurteile und Annahmen in die KI-Modelle ein, was zu verzerrten Ergebnissen führen kann. Diese kognitiven Verzerrungen wirken sich auf die Art und Weise aus, wie Daten ausgewählt, interpretiert und genutzt werden. Diese Art von Coded Bias beeinträchtigt die Fairness und Genauigkeit der KI-Technologie.

Weitere mögliche Vorurteile

Datensatz-Bias, algorithmische Voreingenommenheit und kognitive Verzerrungen können sich in unterschiedlichen Ausprägungen zeigen. Das Auftreten dieser Vorurteile verdeutlicht die Notwendigkeit sorgfältiger Überprüfung und Anpassung von Trainingsdaten und Algorithmen, um sicherzustellen, dass KI-Systeme wie beispielsweise Large Language Models (LLMs) fair und inklusiv arbeiten.

  • Geschlechter-Bias: Diskriminierung aufgrund von unausgewogenen Trainingsdaten, die geschlechtsspezifische Stereotype verstärken und Menschen unterschiedlichen Geschlechts, oft Frauen, benachteiligen

  • Rassistische Voreingenommenheit: Vorurteile, die ethnische Gruppen benachteiligen und oft darauf basieren, dass bestimmte Gruppen in den Datensätzen unterrepräsentiert sind

  • Alters-Bias: Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres Alters, wenn die Trainingsdaten altersbezogene Vorurteile enthalten

  • Sozioökonomischer Bias: Benachteiligung von Menschen aufgrund ihres sozialen oder wirtschaftlichen Status, die sich in den Trainingsdaten widerspiegeln

  • Kultureller Bias: Diskriminierung aufgrund kultureller Unterschiede, wenn die künstliche Intelligenz nicht auf vielfältige kulturelle Kontexte trainiert wurde

Beispiele für AI Bias im Alltag

Ein bekanntes Beispiel für Coded AI Bias im Alltag ist die Erkennung von Gesichtern mittels Gesichtserkennungssoftware, die häufig in Sicherheits- und Überwachungssystemen Verwendung findet. Diese Technologie kann rassistische Vorurteile zeigen, indem sie Gesichter weißer Menschen deutlich besser erkennt als die nicht-weißer Menschen. Eine mögliche Folge können falsche Identifizierungen und ungerechtfertigte Verdächtigungen sein.

Ein weiteres Beispiel bietet der Einsatz künstlicher Intelligenz auf dem Arbeitsmarkt. Unternehmen wie Amazon haben KI-Systeme zur Vorauswahl von Bewerbern genutzt. Dabei konnte beobachtet werden, dass diese Systeme geschlechtsspezifische und rassistische Vorurteile reproduzierten. Amazons Rekrutierungssystem bevorzugte männliche Bewerber, da die Trainingsdaten überwiegend aus Lebensläufen männlicher Bewerber bestanden, was zu einer systematischen Benachteiligung qualifizierter weiblicher Bewerber führte.

Im Rahmen von Finanzdienstleistungen greifen unterschiedliche Anbieter immer mehr auf Algorithmen und künstliche Intelligenzen bei der Auswertung von Daten zurück. Auch in diesem Bereich konnten bereits benachteiligende AI Bias festgestellt werden. KI-Modelle zur Bewertung der Kreditwürdigkeit neigen dazu, Kreditanträge von Minderheiten häufiger abzulehnen. In der Regel basiert dieses Phänomen auf historischen Daten, die sozioökonomische Unterschiede widerspiegeln. Dies führt zu ungerechter Behandlung von Menschen aus bestimmten ethnischen Gruppen oder sozioökonomischen Schichten.

Was vor einigen Jahren noch Teil von Science Fiction Filmen war, ist durch den Fortschritt der KI mittlerweile längst Teil der Realität: Predictive Policing-Algorithmen in der Strafverfolgung. Diese Systeme versuchen, Verbrechen zu erkennen, bevor diese begangen werden. Dazu werden historische Kriminalitätsraten und Falldaten ausgewertet und diese Erkenntnisse angewandt. Allerdings klassifizieren diese Algorithmen Gebiete mit einer hohen Bevölkerungsdichte von Minderheiten oft als kriminalitätsanfällig, was zu verstärkter Überwachung und Diskriminierung dieser Gemeinschaften führt.

Wie kann man Coded Bias vermeiden?

Coded Bias in KI-Systemen zu vermeiden, erfordert mehrere Ansätze. Durch die Kombination verschiedener Strategien zur Minimierung der Voreingenommenheit in künstlichen Intelligenzen können helfen, die Fairness und Genauigkeit der Ergebnisse zu verbessern.

  • Qualitative Trainingsdaten nutzen: Der Einsatz vielfältiger und repräsentativer Trainingsdaten reduziert die Wahrscheinlichkeit von Verzerrungen

  • Transparenz bei der Entwicklung: Offene Darlegung der Funktionsweise und der verwendeten Daten ermöglicht eine externe Überprüfung und hilft, potenzielle Bias frühzeitig zu erkennen

  • Regelmäßige Tests und Optimierungen: Ständige Evaluierung und Verbesserung der KI-Modelle stellt sicher, dass die Systeme fair und akkurat arbeiten

  • Überprüfung durch Menschen: Menschliche Kontrolle der KI-Ausgaben gewährleistet, dass die generierten Informationen korrekt und relevant sind

  • Vielfältige Entwicklungsteams: Teams mit unterschiedlichen Hintergründen und Perspektiven sind besser in der Lage, potenzielle Vorurteile zu erkennen und zu adressieren

Kann eine künstliche Intelligenz jemals unvoreingenommen sein

Das grundlegende Problem der Voreingenommenheit künstlicher Intelligenzen besteht in den vorbelasteten Trainingsdaten, die menschliche Vorurteile und verzerrte Wahrnehmungen widerspiegeln. Basieren die Algorithmen selbst auf fehlerhaften Annahmen oder Modellen, verstärkt dies die Gefahr für Coded Bias. Dabei ist es nahezu unmöglich, alle Verzerrungen für Gesichtserkennungssoftware, Large Language Models und andere KI-Systeme auszuschließen

Hinzu kommen die unbewussten Vorurteile menschlicher Entwickler, die ebenfalls in den Code einfließen können. Diese Denkweisen sind tief im kulturellen Gedächtnis und den Denkprozessen der Menschen verankert. Aufgrund der vielfältigen Faktoren ist es unwahrscheinlich, dass eine künstliche Intelligenz jemals vollständig unvoreingenommen agieren kann. 

Fazit: Coded Bias in AI-Algorithmen erkennen und handeln

Coded Bias der künstlichen Intelligenz sind in einer Vielzahl von Faktoren begründet. Dazu zählen die Qualität und Repräsentativität der Trainingsdaten, die Algorithmen und die bewussten sowie unbewussten Vorurteile der Entwickler. Ob es eine Gesichtserkennungssoftware ist, die Gesichter von Weißen besser erkennt als die Gesichter anderer ethnischer Gruppen oder Software, die Frauen bei der Jobsuche aufgrund überwiegend männlicher Datensätze benachteiligt: Coded Bias stellen ein Problem modernen KI-Systeme dar. Daher müssen Entwickler und Betreiber künstlicher Intelligenzen auf eine sorgfältige Auswahl der Trainingsdaten, hohe Transparenz bei der Entwicklung der Algorithmen und regelmäßige Tests sowie menschliche Überprüfung achten. Nur so kann die Gefahr für Coded Bias langfristig reduziert werden und eine für alle Menschen faire Etablierung von KI-Systemen unser aller Leben leichter und effizienter gestalten.

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