Finanzplanung
Lektion 4
4 min

Wie erstellt man ein Haushaltsbuch?

Das Erstellen eines Budgets für deine privaten Finanzen ist für die Verwaltung deines Geldes, dein finanzielles Wohlergehen und das Erreichen deiner finanziellen Ziele unerlässlich.

  • Ein Haushaltsbuch oder privates Budget ist eine Tabelle, in der du deine Einnahmen mit deinen Ausgaben vergleichst

  • Ein Budget hilft dir, deine persönlichen Geldflüsse zu beobachten und zu verfolgen, wie und wo du dein Geld ausgibst

  • Das Budgetieren ist eine wichtige Aufgabe in jeder langfristigen Strategie zur Geldverwaltung

  • Die Erstellung eines Haushaltsbuchs ist einfacher als du denkst

In dieser Lektion zeigen wir, wie du ein Haushaltsbuch für deine Bedürfnisse anlegen kannst. 

Die Begriffe Haushaltsbuch und Budget sind nicht jedem bekannt, aber essenziell, wenn es um die Verwaltung des eigenen Geldes geht. Wusstest du zum Beispiel, dass Regierungen nationale “Haushaltsbudgets” aufstellen, um ihre Ausgaben zu strukturieren? Genau wie Unternehmen die Verwaltung ihrer Finanzen planen müssen, ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen, um ein privates Budget für sich und den eigenen Haushalt aufzustellen. Auf diese Weise behältst du stets den Überblick über deine Einnahmen und Ausgaben und siehst darüber hinaus auch, wie viel Geld du potentiell sparen und anlegen kannst.

Warum sollte ich ein Haushaltsbuch anlegen?

Wie du bereits in Lektion 1 der Bitpanda Academy für Private Finanzen gelernt hast, gehören Finanzen bei vielen Menschen zu den Hauptursachen von Stress. Das Erstellen und Führen eines Haushaltsbuchs kann viele Ängste beseitigen, die der Umgang mit Geld vielleicht in dir auslöst. Wie kannst du ein Haushaltsbuch erstellen?

Es ist wichtig, ein eigenes Budget für sich selbst und den eigenen Haushalt aufzustellen. So behältst du stets den Überblick über all deine Ausgaben und Einnahmen. 

Erstelle eine Liste

Am leichtesten erstellst du eine Liste, indem du dir etwas Zeit nimmst und überlegst, welche Einnahmen du hast und wofür genau du Geld ausgibst - also was deine Ausgaben sind, bzw. wo du deine Vermögenswerte (Assets) für Verbindlichkeiten aufwendest. Erstelle zwei Spalten und schreibe zwei Listen. Du kannst auch einfach die Liste unten kopieren. Du findest im Netz auch v iele kostenlose Tabellenkalkulationen, in denen du dein Budget anpassen kannst. Es gibt kein Richtig oder Falsch beim Erstellen, lege die Tabellen einfach ganz nach deinen Bedürfnissen an.

 

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Zu Einkünften - regelmäßigen Geldflüssen - zählen:

  • Gehälter und Löhne aus regelmäßiger Arbeit

  • Boni, die man in der Arbeit erhält

  • Einkünfte aus Nebengeschäften oder zusätzlichen Jobs

  • Einkünfte aus Investitionen (Dividenden und Anteile)

  • Passiva (z.B. Tantiemen von selbst geschriebenen Büchern)

  • Lizenzgebühren, die du für die Verwendung deines geistigen Eigentums erhältst (z.B. für selbst geschriebene Musik)

  • Mieteinkünfte aus Eigentumswohnungen

  • Beihilfen, die vom Staat ausgezahlt werden (etwa Familienbeihilfe oder Pension)

  • Geldgeschenke (z.B. von Verwandten)

  • Jegliche Art von regelmäßigen Einkünften

Zu Ausgaben - regelmäßigen Geldabflüssen - zählen:

  • Mietzahlungen, Betriebskosten, Kreditratenzahlungen

  • Rückzahlungsraten für Verbindlichkeiten und Schulden jeglicher Art (z.B. Überziehung deines Bankkontos oder Leasingraten)

  • Betriebskosten (Strom, Wasser, Heizung, etc.)

  • Internet/Telefon/TV

  • Schul- und Studiengebühren

  • Lebensmittel

  • Medikamente

  • Bekleidung

  • Versicherungsprämien

  • Unterhaltung und Restaurantbesuche

  • Fitness

  • Reisen

  • Möbel

  • Körperpflege (Kosmetika, Vitamine, etc.) 

  • Jegliche Dinge, für die man Geld ausgibt

Einkünfte und Ausgaben

Nachdem du deine Listen erstellt hast, benötigst du deine Kontoauszüge und Kreditkartenabrechnungen. Wenn du den Durchschnitt deiner Ausgaben in einem Monat (es können auch mehrere sein) verwendest, dann ziehe die Beträge, die du normalerweise ausgibst, als Referenzwerte heran. Überprüfe alle Transaktionen - eingehende und ausgehende - die in diesen Auszügen aufgelistet sind. Vergiss nicht Ausgaben zu verbuchen, die nicht monatlich, aber zum Beispiel viertel- oder halbjährlich fällig sind. Finde heraus, was du normalerweise jeden Monat für jeden Posten ausgibst und schreibe diese Beträge auf. Anschließend zählst du jeweils deine Einnahmen und deine Ausgaben zusammen. 

Die Berechnung deiner Nettoeinkünfte

Nun ziehst du die Summe deiner Ausgaben von der Summe deiner Einnahmen ab und schreibst diesen Betrag auf, unabhängig davon, ob er positiv oder negativ sind. Ist dieser Betrag positiv, bedeutet das, dass du nicht deine gesamten Einnahmen oder mehr ausgibst. 

Wenn du ein Haushaltsbuch führst und dich an deine Vorsätze hältst, kannst du der Angst vor dem Umgang mit Geld abbauen. 

Analyse der Ausgaben

Jetzt ist es an der Zeit, deine Ausgaben genauer zu beleuchten. Gibst du mehr aus, als du einnimmst? Also, “überschreitest” du dein Budget? Sieh dir genau an, wofür du zu viel Geld ausgibst und wo du deine Ausgaben reduzieren könntest. Welche Veränderungen könntest du dir vornehmen, um weniger Geld auszugeben? Wenn du deine Ausgaben so schnell wie möglich in den Griff bekommst, ersparst du dir später eine Menge Ärger. Du solltest Ausgaben identifizieren, die eigentlich gar nicht notwendig sind oder wo du zumindest beispielsweise auf eine günstigere Alternative umsteigen könntest. Natürlich kommt das auch sehr auf deine persönliche Situation an, dennoch solltest du grundsätzlich – zumindest geringfügig – mehr verdienen als du ausgibst.

Deine überschüssigen Einkünfte investieren

Ist die Analyse deiner Ausgaben positiv ausgefallen und du hast am Monatsende noch Geld übrig? Herzlichen Glückwunsch! Du kannst jetzt damit beginnen, herauszufinden, wie du dein Geld anlegen kannst, um es zu vermehren. In unserem nächsten Artikel lernst du, wie du mit dem Geld anlegen anfangen kannst

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