Fortgeschrittene
Lektion 33
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Virtuelle Welten

Virtuelle Welten sind digitale Umgebungen, durch die Nutzer in immersive, dreidimensionale Räume eintauchen und dort mit anderen Nutzern sowie virtuellen Inhalten interagieren können. Diese Welten bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten – von Gaming und sozialen Interaktionen bis hin zu beruflichen Anwendungen und wirtschaftlicher Nutzung In diesem Ratgeber erfährst du nicht nur, was virtuelle Welten sind und was der Begriff „Metaverse“ bedeutet. Neben einer genauen Definition bekommst du auch Beispiele für virtuelle Welten, wie „Decentraland“ und „The Sandbox“, an die Hand. Außerdem beleuchten wir die Chancen und Risiken dieser Technologie.

  • In einer virtuellen Welt als eine Art digitale Umgebung können Nutzer über Avatare interagieren und verschiedene Aktivitäten ausführen

  • Der Begriff „Metaverse“ stammt aus dem Roman „Snow Crash“ und beschreibt heute vernetzte virtuelle Welten, die durch Technologien wie VR und Blockchain unterstützt werden

  • Beispiele für Virtual Worlds sind Decentraland, The Sandbox, Second Life, VRChat und Somnium Space, die unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten bieten

  • Virtuelle Welten ermöglichen Innovation, Kreativität und neue Geschäftsmodelle, bringen aber auch Herausforderungen wie Datenschutz und rechtliche Unsicherheiten mit sich

Definition: Was bedeutet virtuelle Welt?

Eine virtuelle Welt ist eine computergenerierte Umgebung, in der Nutzer durch Avatare agieren können. Diese Welten sind oft in 3D erschaffen und ermöglichen es den Nutzern, sich frei zu bewegen, zu kommunizieren und verschiedene Aktivitäten auszuführen. Virtuelle Welten können verschiedene Formen annehmen, von einfachen textbasierten Räumen bis hin zu komplexen 3D-Umgebungen.

Die Bedeutung virtueller Welten hat in den letzten Jahren stark zugenommen, insbesondere durch Fortschritte in Technologien wie Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR). Diese Technologien verbessern das immersive Erlebnis, indem sie die Wahrnehmung der Nutzer täuschend echt simulieren. Das Metaverse ist eines der bekanntesten Konzepte, die eine umfassende virtuelle Realität beschreiben.

Woher kommt der Begriff „Metaverse“?

Der Begriff „Metaverse“ stammt aus dem Science-Fiction-Roman „Snow Crash“ von Neal Stephenson aus dem Jahr 1992. In dem Buch beschreibt Stephenson eine virtuelle Realität, in der Menschen als Avatare interagieren.

Heute umfasst der Begriff untereinander vernetzte virtuelle Welten, die fortschrittliche Technologien wie Virtual Reality und Blockchain ermöglichen. Das moderne Metaversum verbindet verschiedene virtuelle Umgebungen zu einem kohärenten digitalen Raum, in dem Nutzer nahtlos agieren können.

Wie funktionieren virtuelle Welten?

Virtual Worlds funktionieren durch die Nutzung von VR- und AR-Technologien, die immersive, dreidimensionale Umgebungen schaffen, in denen Nutzer über Avatare handeln können. Sie basieren auf leistungsstarken Computern und Netzwerken, die Echtzeit-Rendering und Kommunikation ermöglichen. Nutzer betreten diese Welten oft durch VR-Brillen, die ein immersives Erlebnis ermöglichen, oder über traditionelle Bildschirme.

Verschiedene Plattformen bieten Tools zur Erstellung und Anpassung von Avataren sowie zur Interaktion mit der Umgebung und anderen Nutzern an. Technologien wie Blockchain ermöglichen zudem die sichere Verwaltung digitaler Güter und Währungen innerhalb dieser Welten. Ein wichtiger Aspekt ist die Dezentralisierung, die durch Blockchain-Technologien unterstützt wird. 

Die Rolle der Dezentralisierung im Metaversum

Die Dezentralisierung verteilt die Kontrolle über virtuelle Welten von zentralen Autoritäten auf die Nutzer, unterstützt durch Blockchain-Technologien. Diese fördern Transparenz, Sicherheit und Benutzerautonomie, indem Daten und Vermögenswerte von einem Netzwerk unabhängiger Nodes verwaltet werden. Das bedeutet, dass alle Inhalte innerhalb der Welt nicht auf einem zentralen Server ausgeführt, sondern auf Nodes gehostet werden, die auf verschiedenen Computern weltweit laufen.

Ein zentrales Element sind Non-Fungible Token (NFTs), die Besitzverhältnisse an digitalen Gütern wie Grundstücken oder Avataren belegen. Nutzer können NFTs handeln, wodurch ein dynamischer digitaler Markt entsteht. Durch Governance-Token haben Nutzer die Möglichkeit, über wichtige Entscheidungen im Metaversum abzustimmen, was eine demokratische Entwicklung fördert. Dezentralisierte Systeme begünstigen auch die Interoperabilität zwischen verschiedenen Plattformen, sodass digitale Vermögenswerte und Identitäten nahtlos genutzt werden können.

Beispiele für Virtual Worlds

Es gibt viele beeindruckende Beispiele für virtuelle Welten, die zeigen, wie vielseitig und dynamisch diese digitalen Umgebungen sein können. Hier sind einige der bekanntesten Plattformen:

  • Decentraland

Eine der führenden dezentralisierten virtuellen Welten ist Decentraland. Die Plattform basiert auf der Ethereum-Blockchain. Nutzer können hier virtuelle Grundstücke kaufen, entwickeln und handeln. Dabei repräsentieren Non-Fungible Token (NFTs) diese Grundstücke. Sie ermöglichen es den Besitzern, ihre Kreativität auszuleben und verschiedene digitale Inhalte zu erstellen – von Kunstgalerien bis zu interaktiven Spielen. Die Nutzer können an der Governance von Decentraland teilnehmen, indem sie über wichtige Änderungen und Entwicklungen abstimmen.

  • The Sandbox

The Sandbox ist eine weitere beliebte virtuelle Welt, die auf Blockchain-Technologie setzt. Nutzer können virtuelle Grundstücke erwerben, die als LAND bezeichnet werden, und darauf zum Beispiel eigene Spiele erstellen. The Sandbox bietet leistungsstarke Tools zur Erstellung von 3D-Inhalten und fördert eine lebendige Community von Entwicklern und Kreativen. Auch hier spielen NFTs eine zentrale Rolle, da sie den Besitz und Handel von virtuellen Gütern ermöglichen.

  • Second Life

Eine der ältesten und bekanntesten Virtual Worlds ist Second Life. Diese Plattform ermöglicht es Nutzern, als Avatare in einer umfangreichen digitalen Umgebung zu leben, zu arbeiten und zu spielen. Second Life bietet eine Vielzahl von sozialen, beruflichen und kreativen Möglichkeiten und hat eine eigene Wirtschaft, in der Nutzer digitale Güter kaufen und verkaufen können.

  • VRChat

VRChat ist eine Social-VR-Plattform, durch die Nutzer in virtuellen Räumen interagieren können. Die Plattform unterstützt einige VR-Headsets und bietet eine breite Palette an benutzerdefinierten Welten und Avataren. Nutzer können eigene Inhalte erstellen und teilen, was VRChat zu einer dynamischen und kreativen Community macht.

  • Somnium Space

Die auf Blockchain basierende virtuelle Welt, Somnium Space, ist für ihre immersive VR-Erfahrung bekannt. Nutzer können virtuelle Grundstücke kaufen, entwickeln und in einer offenen Welt interagieren. Somnium Space unterstützt die Erstellung von 3D-Inhalten und bietet eine starke Community-Interaktion sowie Handelsmöglichkeiten über NFTs.

Chancen und Risiken von virtuellen Welten

Virtuelle Welten bieten zahlreiche Möglichkeiten zur Innovation und sozialen Interaktion, bringen jedoch auch Herausforderungen im Bereich Datenschutz, Sicherheit und rechtlicher Regulierung mit sich. Hier sind die wichtigsten Aspekte, die du kennen solltest:

 

Rechtliche Empfehlungen für Metaversen

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für Metaversen sind komplex und entwickeln sich stetig weiter. Hier sind einige wichtige Empfehlungen, die du beachten solltest, um sicher und rechtskonform in virtuellen Welten zu agieren:

  1. Datenschutz und Privatsphäre

Stelle sicher, dass alle Aktivitäten in Übereinstimmung mit den geltenden Datenschutzgesetzen, wie der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in der EU, erfolgen. Dies beinhaltet die transparente Information der Nutzer über die Erhebung, Verarbeitung und Speicherung ihrer Daten sowie die Einholung ihrer Einwilligung.

  1. Schutz geistigen Eigentums

Beachte die Gesetze zum Schutz geistigen Eigentums, um Urheberrechtsverletzungen zu vermeiden. Dies betrifft sowohl den Schutz eigener kreativer Inhalte als auch die Nutzung von Inhalten Dritter. Schütze deine Marken und Designs und respektiere die Rechte anderer.

  1. Vertragsrecht und Nutzungsbedingungen

Erstelle klare und umfassende Nutzungsbedingungen und Endbenutzer-Lizenzverträge (EULAs) für deine Plattform. Diese sollten die Rechte und Pflichten der Nutzer, Haftungsausschlüsse und Regelungen zur Beendigung des Nutzungsverhältnisses klar definieren.

  1. Finanz- und Steuerrecht

Wenn virtuelle Güter oder Kryptowährungen gehandelt werden, müssen die entsprechenden Finanz- und Steuerregelungen eingehalten werden. Dies umfasst die ordnungsgemäße Buchführung, Steuererklärungen und die Einhaltung der Anti-Geldwäsche-Gesetze (AML).

  1. Jugendschutz

Berücksichtige die gesetzlichen Bestimmungen zum Jugendschutz, insbesondere wenn deine Plattform für Minderjährige zugänglich ist. Dies kann Altersverifikationssysteme und die Bereitstellung sicherer und altersgerechter Inhalte umfassen.

  1. Cybersecurity und Betrugsschutz

Implementiere robuste Sicherheitsmaßnahmen, um die Plattform vor Cyberangriffen und Betrug zu schützen. Dies umfasst Verschlüsselung, regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen und die Schulung der Nutzer in Bezug auf Sicherheitsbewusstsein.

  1. Interoperabilität und Dezentralisierung

Fördere die Interoperabilität zwischen verschiedenen Plattformen und unterstütze dezentrale Strukturen, um ein offenes und zugängliches Metaversum zu schaffen. Achte darauf, dass alle technischen Standards und Protokolle den geltenden rechtlichen Anforderungen entsprechen.

  1. Konsumentenschutz

Stelle sicher, dass Verbraucherrechte geschützt werden. Dies betrifft Rückerstattungen, Transparenz bei Transaktionen und die Bereitstellung klarer Informationen über Produkte und Dienstleistungen.

Fazit: Virtual World – eine Technologie mit Zukunft

Virtuelle Welten haben das Potenzial, viele Aspekte unseres Lebens nachhaltig zu verändern. Die Bedeutung von virtuellen Welten liegt in ihrer Fähigkeit, immersive und interaktive Umgebungen zu schaffen, die Menschen weltweit verbinden. Mit der richtigen Brille kann jeder in diese Welten eintauchen und eine neue Dimension der Realität erleben.

Projekte wie Decentraland und The Sandbox zeigen, wie virtuelle Welten durch Blockchain-Technologie innovative Geschäftsmodelle ermöglichen. Diese Plattformen bieten Nutzern die Möglichkeit, digitale Grundstücke zu kaufen, zu verkaufen und selbst zu entwickeln.

Trotz Herausforderungen wie Datenschutz und Sicherheit überwiegen die Vorteile, mit denen virtuelle Welten unsere Lebensweise bereichern könnten: Durch das Erschaffen virtueller Büros zum Beispiel könnten Teams aus der ganzen Welt in einer immersiven 3D-Umgebung zusammenarbeiten. Zudem könnten Virtual Worlds das Bildungssystem transformieren, indem sie interaktive und realitätsnahe Lernumgebungen erzeugen, die das Verständnis komplexer Themen erleichtern. Virtuelle Welten sind zweifellos eine Technologie mit Zukunft, deren Reise gerade erst begonnen hat.

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