Neu
Fortgeschrittene
Lektion 39
8 min

Deep Learning

Deep Learning ist ein wichtiger und zugleich spannender Teilbereich der künstlichen Intelligenz (KI), der immer mehr an Bedeutung gewinnt. Durch diese Technologie können sich zahlreiche Branchen weiterentwickeln: Im Gesundheitswesen ermöglicht die Methode präzisere Diagnosen, während sie im Finanzsektor die Effizienz steigert. In diesem Ratgeber erfährst du ganz einfach erklärt, was Deep Learning ist. Neben der Definition von Deep Learning lernst du außerdem, wie die Methode funktioniert, welche Anwendungsfälle es gibt und was die Gegenüberstellung Machine Learning vs. Deep Learning ergibt.

  • Deep Learning ist ein Teilbereich der künstlichen Intelligenz (KI), der neuronale Netze nutzt, um aus großen Datenmengen zu lernen und komplexe Muster zu erkennen

  • Künstliche neuronale Netze mit mehreren Schichten verarbeiten Daten schrittweise, um zunehmend komplexere Merkmale zu extrahieren und Entscheidungen zu treffen

  • Deep Learning ist wegen seiner hohen Genauigkeit und Effizienz in Bereichen wie Bilderkennung und Sprachverarbeitung sowie in Branchen wie Gesundheitswesen und FinTech sehr beliebt

  • Fortschritte in Hardware und Algorithmen werden die Fähigkeiten von Deep Learning weiter verbessern, wodurch es zukünftig auch eine zentrale Rolle in der Entwicklung von KI spielen wird

Definition: Was ist Deep Learning einfach erklärt?

Als ein Teilbereich des maschinellen Lernens und der künstlichen Intelligenz (KI) sind beim Deep Learning Maschinen darauf trainiert, aus großen Mengen an Daten zu lernen. Im Gegensatz zu traditionellen Algorithmen nutzt Deep Learning künstliche neuronale Netze, die ähnlich wie das menschliche Gehirn arbeiten. Diese Netze bestehen aus mehreren Schichten, die Daten schrittweise verarbeiten und analysieren: Auf diese Schichten geht daher auch der Begriff „Deep“ aus Deep Learning zurück, der auf Deutsch „tief“ bedeutet. 

Wie funktioniert Deep Learning?

Deep Learning ermöglicht es Maschinen, neue Fähigkeiten zu lernen und sich ohne menschliches Eingreifen zu verbessern. Die Methode funktioniert, indem sie künstliche neuronale Netze verwendet, die aus mehreren Schichten bestehen, um Daten schrittweise zu verarbeiten. Aus diesen vorhandenen Datenmengen extrahiert Deep Learning neue Modelle und erkennt komplexe Muster, die es dann wiederum mit anderen Daten in Zusammenhang bringt und in einen entsprechenden Kontext einbettet.

Deep Learning und künstliche neuronale Netze

Künstliche neuronale Netze sind das Herzstück des Deep Learnings. Jede Schicht eines neuronalen Netzes übernimmt eine spezifische Rolle bei der Verarbeitung der Eingabedaten.

Die erste Schicht, die Eingabeschicht, nimmt Rohdaten auf, die dann durch mehrere weitere Schichten geleitet werden. Jede Schicht stellt dabei zunehmend komplexere Merkmale fest, von einfachen Linien bis hin zur komplexen Objekterkennung. Der Lernprozess erfolgt durch Anpassung der Verbindungen zwischen Neuronen, ähnlich wie beim menschlichen Gehirn, mittels eines Algorithmus namens Backpropagation. Innerhalb des Systems von Deep Learning minimiert dieser Algorithmus Fehler zwischen den vorhergesagten und den tatsächlichen Ergebnissen, indem er die Gewichte der Verbindungen anpasst. Die Ausgabeschicht liefert schließlich das Ergebnis, zum Beispiel die Erkennung eines Objekts in einem Bild.

Es gibt verschiedene Arten neuronaler Netze, wie Convolutional Neural Networks (CNNs) für Bilddaten und Recurrent Neural Networks (RNNs) für sequenzielle Daten. Die Leistungsfähigkeit dieser Netze hängt von großen Datenmengen und leistungsstarker Hardware wie GPUs (Graphics Processing Units) ab.

Warum ist Deep Learning so beliebt?

Deep Learning hat in den letzten Jahren enorm an Beliebtheit gewonnen, und das aus gutem Grund. Diese Methode der künstlichen Intelligenz bietet zahlreiche Vorteile, die sie für viele Anwendungen unverzichtbar machen:

  • Hohe Genauigkeit

Deep Learning-Modelle können sehr hohe Genauigkeiten erreichen, insbesondere in Bereichen wie Bilderkennung, Sprachverarbeitung und Natural Language Processing. Dank ihrer Fähigkeit, komplexe Muster und Zusammenhänge in großen Datenmengen zu erkennen, übertreffen sie oft traditionelle maschinelle Lernmethoden.

  • Automatische Merkmalsextraktion

Ein weiterer Grund für die Beliebtheit von Deep Learning ist die automatische Merkmalsextraktion. Während traditionelle Algorithmen manuelles Feature-Engineering erfordern, ziehen die Deep Learning-Modelle relevante Merkmale direkt aus den Daten. Dies spart Zeit und erhöht die Effizienz.

  • Skalierbarkeit

Deep Learning ist hoch skalierbar und kann mit großen Datenmengen umgehen. Mit der Verfügbarkeit leistungsstarker Hardware wie GPUs und TPUs können diese Modelle schneller und effizienter trainiert werden, was ihre Anwendung in der Praxis erleichtert.

  • Vielseitige Anwendungen

Die Vielseitigkeit von Deep Learning trägt ebenfalls zu seiner Beliebtheit bei. Es findet Anwendung in verschiedensten Bereichen, darunter Gesundheitswesen, FinTech, autonomes Fahren, Kundenservice und Marketing. Durch seine Fähigkeit, präzise Vorhersagen zu treffen und Entscheidungen zu unterstützen, verbessert es Prozesse und Ergebnisse in vielen Branchen.

  • Kontinuierliche Verbesserung

Das System Deep Learning hat die Fähigkeit, sich kontinuierlich zu verbessern. Durch das Training mit immer mehr Daten und die Anpassung der Netzwerke können diese Modelle ihre Leistung stetig steigern. Das führt zu immer besseren Ergebnissen und einer höheren Akzeptanz in der Praxis.

Durch die Kombination aus hoher Genauigkeit, Effizienz und Vielseitigkeit stellt Deep Learning eine bevorzugte Methode der künstlichen Intelligenz dar.

Deep Learning vs. Machine Learning – die Unterschiede

Deep Learning ist ein Teilbereich des Machine Learnings, der künstliche neuronale Netze mit mehreren Schichten nutzt, um komplexe Muster in Daten zu erkennen. Machine Learning hingegen umfasst breitere Techniken, die oft manuelle Merkmalsextraktion erfordern. Deep Learning ermöglicht außerdem automatisches Feature-Engineering und erzielt eine höhere Genauigkeit bei großen Datenmengen.

Möchtest du Kryptowährungen kaufen?

Jetzt loslegen

Anwendungsfälle von Deep Learning

Deep Learning hat viele Anwendungsbereiche stark verbessert. Dank ihrer Fähigkeit, komplexe Muster in großen Datenmengen zu erkennen, kommt die Methode mittlerweile in vielen verschiedenen Branchen zum Einsatz. Von der Finanzbranche über den Gesundheitssektor bis hin zu autonomen Fahrzeugen – als Teilbereich von Artificial Intelligence (AI) bietet Deep Learning vielfältige Einsatzmöglichkeiten. 

Strafverfolgung

Deep Learning unterstützt Strafverfolgungsbehörden bei der Überwachung und Analyse von Videomaterial, der Gesichtserkennung und der Vorhersage von Kriminalitätsmustern. So lässt sich die Effizienz und Genauigkeit bei der Aufklärung von Verbrechen und der Verbrechensprävention verbessern.

Kundenservice

Auch im Kundenservice finden Modelle des Deep Learnings Anwendung, um zum Beispiel Chatbots zu betreiben, die natürliche Sprache verstehen und auf Kundenanfragen reagieren können. Verantwortliche können dadurch schnell und effizient Kundenanliegen bearbeiten und die Kundenzufriedenheit verbessern.

Gesundheitsbereich

Im Gesundheitsbereich wird Deep Learning zur Diagnose von Krankheiten, Analyse medizinischer Bilder und Vorhersage von Patientenergebnissen genutzt. Diese Technologie unterstützt Ärzte dabei, präzisere Diagnosen zu stellen und personalisierte Behandlungspläne zu entwickeln.

Marketing

Deep Learning kann im Marketing bei der Analyse von Kundendaten und der Personalisierung von Werbekampagnen unterstützen. Durch die Erkennung von Mustern im Kundenverhalten können Unternehmen gezielte Marketingstrategien entwickeln und die Kundenbindung erhöhen.

Verkauf

Im Verkauf optimiert Deep Learning Preisstrategien, das Lagerbestandsmanagement und Kundenempfehlungen. Die präzise Analyse von Verkaufsdaten und Trends kann dazu führen, dass Unternehmen die Entscheidung fällen, ihre Verkaufsstrategien anzupassen. Somit besteht die Möglichkeit, den Umsatz zu steigern.

Personalwesen

Deep Learning kommt im Personalwesen häufig zum Einsatz, um Bewerbungen zu analysieren, Vorhersagen von Mitarbeiterleistungen zu treffen und Personalentscheidungen zu optimieren. Dies hilft Unternehmen, die besten Talente zu identifizieren und effektive Personalstrategien zu entwickeln.

Autonomes Fahren

In autonomen Fahrzeugen sorgt Deep Learning für ein besseres Verständnis der Umgebung, wodurch Fahrzeuge in der Lage sind, sicherere Entscheidungen zu treffen. Selbstfahrende Autos können Objekte schneller erkennen, Verkehrsschilder lesen und auf dynamische Verkehrssituationen reagieren.

Finanzsektor (FinTech)

Im Finanzsektor wird Deep Learning für Betrugserkennung, Risikoanalyse und algorithmischen Handel eingesetzt. Die Fähigkeit, Muster in Finanzdaten zu erkennen, hilft dabei, verdächtige Transaktionen frühzeitig zu identifizieren und fundierte Anlageentscheidungen zu treffen.

Neu auf Bitpanda? Erstelle dein Bitpanda Konto

Hier registrieren

Welche Anforderungen muss Hardware für Deep Learning erfüllen?

Für einen AI- und Deep Learning-Arbeitsplatz sind leistungsstarke GPUs, große Speicherkapazitäten und eine hohe Rechenleistung Grundvoraussetzung, um die intensiven Berechnungen und die großen Datenmengen effizient zu verarbeiten.

Diese Hardwarekomponenten für Deep Learning müssen sorgfältig ausgewählt und aufeinander abgestimmt werden, um die besten Ergebnisse zu erzielen: 

  • GPUs (Graphics Processing Units): GPUs sind essenziell für die parallele Verarbeitung großer Datenmengen, was für Aufgaben wie die Segmentierung unerlässlich ist

  • Speicher (RAM): Große Speicherkapazitäten, mindestens 16 GB RAM, sind notwendig, um umfangreiche Datenmengen zu verarbeiten

  • Massenspeicher (Storage): SSDs (Solid State Drives) bieten schnelle Lese- und Schreibgeschwindigkeiten, um so Daten effizient speichern und segmentieren zu können

  • CPUs (Central Processing Units): Leistungsstarke CPUs unterstützen die Datenvorbereitung und das Management des Systems

  • Netzwerkverbindungen: Schnelle Netzwerkverbindungen sind notwendig für verteiltes Training und schnellen Datentransfer

  • Kühlung und Stromversorgung: Wirksame Kühlsysteme und eine stabile Stromversorgung verhindern Überhitzung und Leistungseinbußen

Frameworks für Deep Learning

Frameworks sind notwendige Werkzeuge und Bibliotheken in den Bereichen KI und Deep Learning, um komplexe Modelle zu entwickeln und zu implementieren. Diese Frameworks erleichtern die Arbeit mit neuronalen Netzen und beschleunigen den Entwicklungsprozess erheblich.

  • TensorFlow

TensorFlow, entwickelt von Google, ist eines der bekanntesten Frameworks und eignet sich besonders gut für große, komplexe Modelle und verteiltes Training.

  • PyTorch

Von Facebook entwickelt, bietet PyTorch eine dynamische Architektur, welche die Entwicklung von Modellen erleichtert. Bei Forschern ist dieses Framework sehr beliebt.

  • Keras

Keras baut auf Frameworks wie TensorFlow auf und ist für seine Benutzerfreundlichkeit bekannt. Es ermöglicht schnelle Modellentwicklung und ist besonders nützlich für Einsteiger in das Thema Deep Learning.

  • Caffe

Das von BVLC entwickelte Caffe konzentriert sich auf Geschwindigkeit und Modularität. Es ist besonders für bildbasierte Anwendungen und CNNs (Convolutional Neural Networks) geeignet.

  • MXNet

MXNet wurde von Apache entwickelt und ist flexibel sowie skalierbar. Das Framework unterstützt mehrere Programmiersprachen und eignet sich für produktionsreife Anwendungen.

  • Microsoft Cognitive Toolkit (CNTK)

CNTK bietet eine leistungsstarke Plattform für das Training von Deep Learning. Es ist bekannt für hohe Skalierbarkeit und Effizienz.

Fazit: Deep Learning bleibt auch in Zukunft wichtig

Deep Learning ist ein wichtiger Bereich des maschinellen Lernens. Dabei meint Deep auf Deutsch „tief“ und beschreibt Deep Learning als eine Methode, die große Datenmengen durch mehrere Schichten hinweg bis in die Tiefe gehend analysiert und verarbeitet. Dies ermöglicht es, Muster und Zusammenhänge zu erkennen, die für Menschen schwer zu erfassen wären.

Daher wird Deep Learning auch in Zukunft eine entscheidende Rolle für die Entwicklung künstlicher Intelligenz spielen. Seine Fähigkeit zur komplexen Mustererkennung macht es unverzichtbar für viele Anwendungen. Autonome Fahrzeuge zum Beispiel könnten zukünftig durch die Echtzeitanalyse von Verkehrszeichen und schneller Wahrnehmung von Fußgängern und anderen Fahrzeugen präzisere Entscheidungen treffen und so mehr Unfälle vermeiden. Außerdem werden Fortschritte in der Hardwaretechnologie und der Entwicklung neuer Frameworks sowie Algorithmen die Fähigkeiten von Deep Learning weiter steigern. Es bleibt ein langfristiger, wichtiger Bestandteil von KI und wird weiterhin Innovationen in vielen Branchen vorantreiben.

Weitere Themen rund um künstliche Intelligenz

Erfahre mehr über verschiedenste Themen aus der Welt der künstlichen Intelligenz in unserer Bitpanda-Academy.

  • Large Language Models 

  • AI Hallucinations 

  • AI Bias 

DISCLAIMER

Dieser Artikel stellt weder eine Anlageberatung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf von Krypto-Assets dar.

Dieser Artikel dient nur zu allgemeinen Informationszwecken und es wird weder ausdrücklich noch stillschweigend eine Zusicherung oder Garantie bezüglich der Fairness, Genauigkeit, Vollständigkeit oder Richtigkeit dieses Artikels oder der darin enthaltenen Meinungen gegeben und es sollte kein Vertrauen in die Fairness, Genauigkeit, Vollständigkeit oder Richtigkeit dieses Artikels oder der darin enthaltenen Meinungen gesetzt werden.

Einige Aussagen in diesem Artikel können Zukunftserwartungen enthalten, die auf unseren gegenwärtigen Ansichten und Annahmen beruhen und Unsicherheiten beinhalten, die zu tatsächlichen Ergebnissen, Leistungen oder Ereignissen führen können, die von diesen Aussagen abweichen.
Weder die Bitpanda GmbH noch eine ihrer Tochtergesellschaften, Berater oder Vertreter können für diesen Artikel in irgendeiner Weise haftbar gemacht werden.

Bitte beachte, dass eine Investition in Krypto-Assets zusätzlich zu den oben beschriebenen möglichen Erfolgen auch Risiken birgt.