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Lektion 16
4 min

Was ist eine Anleihe?

Eine Anleihe ist ein Wertpapier, bei dem es sich im Wesentlichen um einen Vertrag zwischen zwei Parteien handelt: ein Emittent (ein Unternehmen oder eine Regierung) leiht Geld vom Anleger und zahlt es nach Fälligkeit der Anleihe mit Zinsen zurück.

  • Eine Anleihe ist eine Art Darlehensvertrag, der den Geldbetrag, den Zinssatz und das Fälligkeitsdatum des Darlehens zwischen dem Schuldner und dem Gläubiger festlegt

  • Geld aus Anleihen wird von den Regierungen hauptsächlich zur langfristigen Fremdfinanzierung oder zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten verwendet

  • Große Unternehmen können Anleihen ausgeben, um eine Expansion zu finanzieren oder den Betrieb aufrechtzuerhalten.

  • Der Anleger ist daher ein Gläubiger des Emittenten und hat das Recht auf Rückzahlung des von ihm investierten Geldes und Zinsen auf dieses Geld

  • Anleihen gelten als Anlage mit geringem bis mittlerem Risiko, da sie normalerweise stabil sind, aber einem Zinsrisiko unterliegen können

In dieser Lektion erfährst du alles über Anleihen.

Eine Anleihe (oder Schuldverschreibung, auch Rentenpapier) ist ein Wertpapier, das im Wesentlichen einen Vertrag zwischen zwei Parteien abbildet. Stell dir ein Unternehmen oder eine Regierung vor, die Geld leihen möchte. Das Unternehmen oder die Regierung geben Anleihen an Anleger aus. Der Anleger kauft diese Anleihen und leiht dem Unternehmen oder der Regierung bis zu einem bestimmten Datum Geld für einen bestimmten Betrag und erhält Zinszahlungen für das investierte Geld.

Die Berechtigung jährlicher oder halbjährlicher Zinszahlungen an den Anleihegläubiger wird als Kupon bezeichnet. Nullkuponanleihen (Zero-Coupon-Anleihen) hingegen geben keine regelmäßigen Zahlungen an Anleihegläubiger aus, daher der Name. In diesem Fall werden die Zinsen automatisch bis zum Fälligkeitsdatum - dem Datum, an dem die endgültige Zahlung der Anleihe fällig ist- thesauriert (angehäuft und nicht ausgeschüttet).

Nachdem eine Anleihe ihr Fälligkeitsdatum erreicht hat, zahlt die emittierende Gesellschaft oder Regierung dem Anleger ihr Geld zurück. Wie du dich erinnerst, wirst du als Aktionär Miteigentümer eines Unternehmens. In diesem Fall wirst du als Anleger zu einem Gläubiger, der der ausstellenden Partei Geld leiht.

Der Anleger kauft Anleihen, verleiht dem Unternehmen oder der Regierung bis zu einem bestimmten Datum Geld für einen bestimmten Betrag und erhält Zinszahlungen für das von ihm investierte Geld.

Was ist der Ursprung von Anleihen?

Die ersten Anleihen wurden vor mehreren tausend Jahren “begeben” (ausgegeben), möglicherweise bereits um 2400 v. Chr. 1693 gab die Bank of England die erste Staatsanleihe aus, um Geldmittel für einen Krieg gegen Frankreich zu beschaffen. Während der nächsten Jahrhunderte wurden Anleihen dann häufig zur Finanzierung von Kriegen und anderen Staatsausgaben verwendet.

Werden Anleihen an einer Börse gehandelt?

Ein Finanzmarkt ist ein Überbegriff für Märkte, auf denen der Handel mit Kapital stattfindet. Grundsätzlich lassen sich Finanzmärkte in mehrere Kategorien einteilen. Die drei Hauptkategorien sind Kapitalmärkte, Geldmärkte und Devisenmärkte. 

Der Kapitalmarkt ist weiter unterteilt in Aktienmärkte und Rentenmärkte (Anleihenmärkte). Die Aktienmärkte dienen dem Börsenhandel und dem außerbörslichen Handel (OTC Handel, d.h. “Over-the-Counter” Handel) von Aktien.

Der Verkauf von Wertpapieren zum Zeitpunkt ihrer Emission (ihrem Erstverkauf) an Anleger wird als Primärmarkt bezeichnet. Im Gegensatz dazu wird der Handel an der Börse, an der ein Unternehmen notiert ist bzw. wo der außerbörsliche Handel von Finanzinstrumenten stattfindet, die sich bereits im Umlauf befinden, als “Sekundärmarkt“ oder “Aftermarket“ bezeichnet. Das ist der Finanzmarkt, an dem Finanzinstrumente wie Aktien, Anleihen, Futures und Optionen gekauft und verkauft werden.

Ein Unternehmen oder eine Regierung gibt am Primärmarkt Wertpapiere in Form von Anleihen an die Anleger - die Gläubiger - als Gegenleistung für ihr Anlagekapital aus.

Ein Unternehmen oder eine Regierung gibt am Primärmarkt Wertpapiere in Form von Anleihen an die Anleger - die Gläubiger - als Gegenleistung für ihr Anlagekapital aus. Emittierte Anleihen können dann am Sekundärmarkt weiterverkauft werden.

 

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Gängige Arten von Anleihen

Neben Bundesanleihen können von Regierungen auch Staatsanleihen und Kommunalanleihen begeben werden.

Unternehmen begeben Unternehmensanleihen, um Expansionen oder eine Erhöhung der Betriebsproduktivität zu finanzieren oder einfach Finanzierungen durchzuführen. Weiters werden von Unternehmen zunehmend Anleihen für zusätzliche Kredite zu bestehenden Kreditlinien begeben, ohne Unternehmensanteile abgeben zu müssen.

Gängige Arten von Anleihen sind Staatsanleihen, Unternehmensanleihen und Bankanleihen.

Schließlich können Finanzinstitute Bankanleihen zur Kapitalbeschaffung ausgeben, häufig zur Refinanzierung. Als Anleger in Bankanleihen verleihst du der Bank Geld und erhältst als Gegenleistung regelmäßig Zinsen. Bei Fälligkeit der Anleihe zahlt die Bank dann den Kredit zurück.

Warum Anleger in Anleihen investieren

Während viele Investmentfonds auch Anleihen enthalten und Anleihen als solches beliebte Wertpapiere für die Diversifizierung eines Portfolios sind, solltest du als Anleger auch mit Anleihen verbundene Risikofaktoren berücksichtigen. Die Geldanlage in eine Staatsanleihe gilt beispielsweise als relativ sicher, da der Staat, der die Anleihe emittiert, auch dafür haftet. Diese Sicherheit hängt jedoch von der politischen Stabilität der Nation ab, die hinter der Anleihe steht.

Anleihen werden von Ratingagenturen bewertet, die die Finanzkraft des ausstellenden Emittenten analysieren und entsprechend die Bonität - die Reputation und Kreditwürdigkeit - des Emittenten anhand von Buchstaben, Symbolen und Zahlen angeben. Standard & Poor's, Moody's und Fitch sind die drei wichtigsten Ratingagenturen.

Alles in allem solltest auch du auf jeden Fall die Bonität der ausgebenden Stelle analysieren, die eine Anleihe emittiert, ganz gleich ob es sich um ein Unternehmen, eine Regierung oder ein Finanzinstitut handelt. Der Verkauf einer Anleihe vor Fälligkeitsdatum ist normalerweise möglich, kann jedoch zu einem Preisverlust führen. Als Faustregel gilt auch, dass das Risiko umso größer ist, je höher der für eine Anleihe angebotene Zinssatz ist. Vergiss auch nicht, wie bei allen Geldanlagen die Gebühren für Kauf und Verkauf sowie die Steuern zu berücksichtigen.

Erfahre in unserem nächsten Artikel wie du als Anleger von Investmentfonds profitieren kannst.

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