Was ist Leverage in der Finanzwelt?
Leverage-Trading ist eine Handelsstrategie mit hohem Risiko und hohen Gewinnen, die erfahrene Anleger mit dem Ziel einsetzen, ihre Erträge zu erhöhen. Im Allgemeinen ermöglicht das Leverage-Trading den Anlegern ein höheres Engagement, das sie normalerweise nicht hätten, wenngleich es auch mit einem hohen Risiko verbunden ist. Wir erklären, was Leverage ist, wie das sogenannte “Hebeltrading” funktioniert und was der Unterschied zwischen regulärem Leverage-Trading und Bitpanda Leverage ist.
Was ist Leverage-Trading?
In der Finanzwelt bezieht sich der Begriff "Leverage" auf die Aufnahme von Fremdkapital, um eine Investition zu tätigen. Das geliehene Geld wird in Form von Schulden aufgenommen. Während viele von uns im Alltag versuchen, Schulden zu vermeiden, nutzen Anleger Leverage in der Hoffnung, die Erträge einer Investition zu steigern.
Im Grunde genommen bedeutet Leverage-Trading, dass Anleger eine Tradingposition haben können, die viel mehr wert ist als der Geldbetrag, den sie in die Investition gesteckt haben (mehr zu Tradingpositionen findest du weiter unten). Die Kehrseite von Leverage ist, dass Anleger einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind – etwa, wenn sich die Investition nicht wie geplant entwickelt. Du könntest Verluste erleiden, die höher sind als der investierte Betrag, d.h. deine Schulden könnten steigen.
Wie funktioniert Leverage?
Gewinne und Verluste werden basierend auf der Gesamtbeteiligung von Anlegern berechnet. Die finanzielle Beteiligung bezieht sich auf das potenzielle Risiko von Anlegern, d.h. wie viel Geld sie mit einer Investition gewinnen oder verlieren können.
Mit Leverage-Trading können Anleger mit einer höheren Beteiligung als dem investierten Betrag traden, d. h. der Gewinn (oder Verlust) ist höher als der eingesetzte Betrag. Dies ist in der Regel in Form von Multiplikatoren wie x2, x5 oder x10 möglich, was bedeutet, dass das Risiko des Anlegers doppelt, fünfmal oder zehnmal so hoch ist wie der ursprünglich investierte Geldbetrag. Eine Verdoppelung der Beteiligung kann zu einer Verdoppelung der Rendite führen, aber wenn die Investition scheitert (d.h. wenn sich der Wert eines Assets in die entgegengesetzte Richtung der Leverage-Position entwickelt), verdoppeln sich auch die Verluste.
Hier ein Beispiel: Nehmen wir an, du möchtest 10 Einheiten eines Assets im Wert von 100 USD pro Einheit kaufen. Beim regulären Trading müsstest du 1.000 USD einsetzen, um die vollen 10 Einheiten zu erhalten. Bei einem Leverage von x2 müsstest du nur 500 USD investieren, um die vollen 1.000 USD/10 Einheiten zu erhalten.
Obwohl Anfänger Leverage-Trading aufgrund der potenziell hohen Gewinne interessant finden könnten, ist es aufgrund des damit verbundenen hohen Risikos eher für erfahrene Trader geeignet.
Short-Position vs. Long-Position
Beim Handel mit Assets kannst du eine von zwei Positionen einnehmen: Entweder glaubst du, dass der Wert eines Assets steigen wird (Long-Position), oder du glaubst, dass der Wert eines Assets sinken wird (Short-Position). Das Halten einer Long-Position auf einem Asset bedeutet, dass du ein Asset in der Erwartung besitzt, dass sein Wert steigt, damit du es irgendwann in der Zukunft mit Gewinn verkaufen kannst (erst niedrig kaufen, dann hoch verkaufen).
Eine Short-Position ist das Gegenteil: Hier verkaufst du ein Asset und kaufst es in der Zukunft zurück (erst hoch verkaufen, dann niedrig kaufen). Sich für eine Short-Position zu entscheiden bedeutet im Allgemeinen, dass du dir ein Asset von einem Broker leihst, es sofort verkaufst, es später zu einem niedrigeren Preis zurückkaufst, es deinem Broker zurückgibst und dann die Differenz als Gewinn behältst.
Mit Short Selling (Leerverkäufen) kannst du also mit geliehenen Assets oder Sicherheiten potenziell Geld verdienen. Leerverkäufe sind jedoch nur dann gewinnbringend, wenn der Wert des Assets im Laufe der Zeit sinkt. Genau das macht Leerverkäufe so riskant: Wenn du eine Short-Position eingehst und der Wert des Assets steigt, könntest du einen Verlust erleiden, der weit höher ist als der Betrag, für den du das Asset geliehen oder verkauft hast (abgesehen von den Tradinggebühren).
Beim Leverage-Trading funktioniert eine Long- oder Short-Position auf die gleiche Weise, nur dass du deine Beteiligung durch Leverage erhöhen und ein Asset kaufen und verkaufen (und leerverkaufen) kannst, auch wenn du es nicht besitzt.
Was ist Margin-Trading?
Margin-Trading ist eine Unterart des Leverage-Trading, bei der du dir Geld von einem Broker leihst und es für das Traden mit Assets einsetzt. Broker bieten in der Regel einen festen Zinssatz für das geliehene Geld an. Margin-Trading ist nur über ein Margin-Konto möglich. Wenn du beim Leverage-Trading Gewinne erzielst, musst du die Zinsen und den vom Broker geliehenen Betrag auf deinem Margin-Konto zurückzahlen.
Welche Vorteile bietet das Leverage-Trading?
Leverage-Trading ist eine risikoreiche Tradingstrategie, die erfahrene Anleger dazu nutzen, ihre Rendite erheblich zu steigern. Die Gewinne können potenziell höher ausfallen als dies ohne Leverage-Trading der Fall wäre. Short-Positionen ermöglichen auch auf Hedging basierende Tradingstrategien, die die künftigen Gewinne eines Traders schützen und Verluste begrenzen können. Leverage-Trading ermöglicht Anlegern auch den Zugang zu teureren oder exklusiven Anlageformen, in die sie normalerweise nicht investieren könnten.
Welche Risiken birgt Leverage-Trading?
Leverage-Trading ist eine risikoreiche Tradingstrategie, da die potenziellen Verluste genauso hoch sein können wie die potenziellen Gewinne. Außerdem kann Leverage-Trading recht komplex sein und erfordert vom Anleger viel Recherche und Zeit. Beim Leverage-Trading können auch zusätzliche Gebühren anfallen, darunter Kontraktgebühren und Marginzahlungen.
Was ist der Unterschied zwischen regulärem Leverage-Trading und Bitpanda Leverage?
Mit Bitpanda Leverage können sich Anleger beteiligen und eine Short- oder Long-Position auf den Wert bestimmter Kryptowährungen öffnen, ohne sie zu besitzen. Im Gegensatz zum regulären Leverage-Trading verwendet Bitpanda Leverage nicht den Basiswert (d.h. echte Kryptowährungen), sondern verwendet stattdessen Differenzkontrakte, auch bekannt als CFDs.
Was ist ein Differenzkontrakt (CFD)?
Ein CFD ist ein Vertrag zwischen einem Käufer und einem Verkäufer, der besagt, dass der Käufer dem Verkäufer die Differenz zwischen dem Eröffnungskurs und dem Schlusskurs eines Assets zahlt. Wenn der Schlusskurs höher als der Eröffnungskurs ist, zahlt der Verkäufer diesen Gewinn an den Käufer aus.
Wenn beim normalen Leverage-Trading der Schlusskurs niedriger ist als der Eröffnungskurs, muss der Käufer die Differenz an den Verkäufer zurückzahlen. Bei Bitpanda Leverage wird jedoch automatisch in deinem Namen gehebelt, um deine Verluste auf den von dir investierten Betrag zu begrenzen, sodass du nie mehr verlieren kannst als du investiert hast.
Wie? Bitpanda Leverage enthält eine Margin-Close-Out-Kontrolle mit einem Auslöser von 50% der ursprünglichen Margin. Das bedeutet, dass deine Position automatisch geschlossen wird, wenn ein Verlust von 50% eingetreten ist. Eine Negativsaldo-Kontrolle stellt sicher, dass mögliche Verluste deiner Position auf den ursprünglichen Betrag begrenzt werden, den du in Bitpanda Leverage investiert hast.
Short- und Long-Positionen mit Bitpanda Leverage
Mit Bitpanda Leverage kannst du entweder eine Long- oder Short-Position auf bestimmte Kryptowährungen mit einem Hebel von x1 und x2 eingehen.
Beispiel für eine Bitpanda Leverage Short-Position: Nehmen wir an, du möchtest eine Short-Position mit Hebelwirkung auf Bitcoin zu einem Verhältnis von 1x eingehen. Wir nennen sie BTC1S. Wenn du diese Position einnimmst, erwartest du, dass der Bitcoin-Kurs sinkt. Wenn er tatsächlich sinkt, beispielsweise um 10%, dann steigt der Wert deiner Short-Leverage-Position BTC1S um 10%.
Beispiel für eine Bitpanda Leverage Long-Position: Stell dir vor, du gehst eine Long-Position auf den Ethereum-Kurs mit einem Verhältnis von 2x ein. Wir nennen sie ETH2L. Wenn der Preis von ETH um 10% steigt, dann steigt der Wert deiner ETH2L-Position um 20%.
Lange Rede, kurzer Sinn: Leverage-Trading, sei es mit Basiswerten oder mit CFDs, ist ein risikoreicher Ansatz für Investitionen und kann zu hohen Verlusten führen. Es ist wichtig, dass du deine eigenen Nachforschungen anstellst und dir die Zeit nimmst, deine Tradingstrategie zu pflegen. Denke immer daran, bei der Eröffnung einer Position dein Risikoprofil im Auge zu behalten.
Disclaimer
CFDs sind komplexe Instrumente und bergen aufgrund von Leverage ein hohes Risiko, schnell Geld zu verlieren. Der überwiegende Anteil der Privatkundenkonten verliert Geld beim CFD-Handel. Du solltest überlegen, ob du verstehst, wie CFDs funktionieren, und ob du es dir leisten kannst, das hohe Risiko einzugehen, dein Geld zu verlieren.
Bitpanda Financial Services GmbH und Bitpanda GmbH, Stella-Klein-Löw-Weg 17, 1020 Wien, Österreich, sind von der österreichischen Finanzmarktaufsicht lizenziert und reguliert (Lizenznummern GW5000.970/0006-PGT/2019 bzw. W00861/0001-WAW/2020).
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Du solltest dich von einem unabhängigen und entsprechend lizenzierten Finanzberater beraten lassen und sicherstellen, dass du über die nötige Risikobereitschaft, relevante Erfahrung und Kenntnisse verfügst, bevor du tradest. Unter keinen Umständen haftet Bitpanda gegenüber einer natürlichen oder juristischen Person für (a) Verluste oder Schäden, die ganz oder teilweise durch CFD-Transaktionen verursacht werden, daraus resultieren oder damit zusammenhängen, oder (b) für direkte, indirekte, besondere, Folge- oder Nebenschäden jeglicher Art.
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