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Lektion 34
10 min

Der digitale Euro

Kryptowährungen wie Bitcoin (BTC) und Ethereum (ETH) bieten eine digitale und zukunftsfähige Alternative zum klassischen Bargeld. Sie ermöglichen schnelle Transaktionen bei geringen Gebühren sowie ein hohes Maß an Transparenz und Sicherheit. Mit dem digitalen Euro entwickelt die Europäische Zentralbank (EZB) eine eigene virtuelle Lösung für die Anforderungen eines zunehmend digitalen Zahlungsverkehrs.

In unserem Ratgeber erklären wir dir, was der digitale Euro ist und ab wann er kommen könnte. Außerdem gehen wir auf die Vor- und Nachteile des digitalen Euros gegenüber dem klassischen Bargeld ein und betrachten die Funktionsweise sowie die Sicherheitsaspekte, die mit dem neuen virtuellen Zahlungsmittel einhergehen.

  • Der digitale Euro wird von der Europäischen Zentralbank (EZB) konzipiert und von der EU-Kommission mit Vorschlägen unterstützt

  • Die virtuelle Variante der Fiat-Währung soll das Bargeld nicht ersetzen, sondern um digitale Optionen ergänzen

  • Der wesentliche Vorteil liegt in der Kombination von Effizienz und Sicherheit digitaler Technologien mit der Stabilität einer von der Zentralbank ausgegebenen Währung

  • Weitere Schlüsselelemente in der Vorbereitungsphase sind Datenschutz und Sicherheit, um das Vertrauen und die Akzeptanz der Verbraucher zu fördern

Was ist der digitale Euro?

Der digitale Euro ist auch als CBDC („central bank digital currency“, auf Deutsch „digitales Zentralbankgeld“), E-Euro oder Digitaleuro bekannt und ein vieldiskutiertes Gesprächsthema in der Finanzwelt. Grundsätzlich handelt es sich dabei um ein von der Europäischen Zentralbank geplantes digitales Geld. Der digitale Euro wird von der EU-Kommission mit Vorschlägen unterstützt und soll als virtuelle Variante der Fiat-Währung das bestehende Geldsystem im Euroraum ergänzen. Fiat-Währungen sind etablierte und staatlich anerkannte Währungen wie Euro oder Dollar. Im Gegensatz zu dezentralen Kryptowährungen steht der digitale Euro unter der Regulierung und Sicherheit der Zentralbank. Ziel ist es, eine sichere und effiziente Alternative für digitale Zahlungen zu bieten, die den Bedürfnissen der Wirtschaft entspricht und die europäische Finanzstabilität unterstützt. Er soll allen Bürgern zugänglich sein und eine neue Option für digitale Transaktionen darstellen, ohne das Bargeld zu ersetzen.

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Die Gründe für den digitalen Euro der EZB

Der Hauptgrund für die Einführung des digitalen Euros liegt in der Absicht, das europäische Zahlungssystem an die digitale Ära anzupassen. Dies spiegelt das Bestreben wider, auf die zunehmende Digitalisierung der Wirtschaft zu reagieren und sicheres, digitales Geld bereitzustellen, das von einer Bank gestützt wird. Er soll als Brücke zwischen der traditionellen Finanzwelt und neuen digitalen Zahlungstechnologien dienen.

Vorteile des digitalen Euros: Wie profitieren Bürger und Wirtschaft?

Der digitale Euro soll Transaktionen schneller und kostengünstiger machen, die finanzielle Inklusion durch leichteren Zugang zu Zahlungsmitteln fördern und ein hohes Maß an Sicherheit sowie Datenschutz gewährleisten. Durch die Bereitstellung einer offiziellen digitalen Währung wird auch die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft gestärkt.

Die Europäische Zentralbank (EZB) möchte mit dem digitalen Euro ein virtuelles Zentralbankgeld etablieren, um den Anforderungen eines modernen Zahlungsverkehrs gerecht zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen die etablierten Strukturen einer Zentralbank mit den erfolgreichen Entwicklungen digitaler Netzwerke kombiniert werden:

  • Transaktionen beschleunigen und Kosten reduzieren: Durch die Abwicklung von digitalen Überweisungen über die Infrastruktur der Europäischen Zentralbank, will der digitale Euro Zwischenhändler ausschließen und gebührenfreie Transaktionen im Euroraum ermöglichen

  • Finanzielle Inklusion fördern: Der digitale Euro will Menschen ohne traditionelle Bankkonten und in Regionen mit wenigen Bankfilialen den Zugang zu digitalen Zahlungsmitteln ermöglichen, indem die Verwaltung und der Versand der virtuellen Währung über digitale Endgeräte wie Smartphones ermöglicht wird

  • Schutz der Privatsphäre und hohe Datensicherheit: Ein weiterer Vorteil durch die Einführung des digitalen Euros läge in der Nutzung fortschrittlicher Verschlüsselungsmethoden und strenger Datenschutzrichtlinien, um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen und gleichzeitig das Risiko für Betrug und Cyberangriffe zu minimieren

  • Förderung der europäischen Wirtschaft: Mit der Einführung einer zuverlässigen, effizienten und von der Europäischen Zentralbank (EZB) unterstützten Zahlungsoption könnte der digitale Euro Innovationen im Finanzsektor fördern, grenzüberschreitende Geschäfte und Transaktionen vereinfachen und die Abhängigkeit von außereuropäischen Zahlungsdienstleistern reduzieren 

Risiken des digitalen Euros: Potenzielle Herausforderungen und Bedenken

Die Entwicklung eines digitalen Zentralbankgeldes birgt nicht nur Vor- sondern auch Nachteile und Gefahren. Der digitale Euro wirft dabei Fragen und Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes, der Gefahr einer verstärkten Überwachung sowie potenzieller Auswirkungen auf das traditionelle Bankensystem auf. 

Um das Vertrauen und die Akzeptanz der Verbraucher zu gewinnen, müssen diese Gefahren, die mit der Einführung des digitalen Euros einhergehen, sorgfältig adressiert und aufgearbeitet werden:

  • Datenschutzbedenken: Da die zentrale EZB-Infrastruktur als Grundlage für digitale Überweisungen dient, erheben Kritiker Datenschutzbedenken bezüglich der potenziellen Nachverfolgbarkeit von Transaktionen

  • Gefahr einer verstärkten Überwachung: Der digitale Euro und die Nutzung der zentralisierten Infrastruktur einer Zentralbank könnte es staatlichen Stellen innerhalb der EU ermöglichen, finanzielle Transaktionen der Bürger genauer zu überwachen

  • Auswirkungen auf das traditionelle Bankensystem: Der digitale Euro könnte die Rolle der Geschäftsbanken im Zahlungsverkehr verändern, indem er direkte Transaktionen zwischen den Bürgern ohne die Notwendigkeit eines Bankkontos ermöglicht

Wie funktioniert der digitale Euro?

In der Theorie funktioniert der digitale Euro ähnlich wie Bargeld: Über die Bank kann eine virtuelle Geldbörse, eine sogenannte Wallet, eröffnet werden, auf die dann von einem bestehenden Konto oder direkt per Bargeld digitale Euros bis zu einer bestimmten Grenze eingezahlt werden können. Diese können sicher für Einkäufe und Überweisungen genutzt werden. Ist die Wallet voll oder Nutzer möchten digitale Euros wieder umtauschen, erfolgt die Auszahlung auf ein Bankkonto.

Der digitale Euro könnte im Alltag vielfältig für einfache und schnelle Zahlungsvorgänge genutzt werden. Die Zahlung beim Online-Shopping, beim Bäcker oder in Geschäften sind nur einige Einsatzmöglichkeiten. Auch für den Versand von Geld zwischen Freunden oder die Nutzung von automatisierten Zahlungen für Dienstleistungen könnte er relevant sein.

Technologische Infrastruktur

Aktuell werden mögliche technische Grundlagen des digitalen Euros von der Europäischen Zentralbank (EZB) geprüft. Da es sich um einen fortschreitenden Prozess handelt, wurde noch nicht abschließend entschieden, ob der digitale Euro wie Kryptowährungen auf der Blockchain-Technologie basieren wird. Argumente dafür sind vor allem die Sicherheit, Effizienz und Offline-Verfügbarkeit der Technologie. Die Infrastruktur eines digitalen Euros muss darauf ausgelegt werden, eine zuverlässige Verwaltung zu ermöglichen und gleichzeitig die Privatsphäre der Nutzer zu schützen. Zu diesem Zweck werden verschiedene zentralisierte und dezentralisierte Konzepte erwogen und getestet.

Zugänglichkeit und mögliche Nutzung

Nach den ersten Entwürfen der EU-Kommission könnte der digitale Euro Privatpersonen, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen wie beispielsweise Schwimmbädern oder Museen zur Verfügung stehen. Voraussetzung wäre, dass diese im Euroraum ansässig sind. Zudem könnte unter bestimmten Bedingungen der Zugang auf Personen und Unternehmen außerhalb des Euroraums erweitert werden. Mögliche Voraussetzungen wären, dass sie ein digitales-Euro-Konto bei einem autorisierten Zahlungsdienstleister eröffnen. Zu diesem Zweck müssten entsprechende Vereinbarungen zwischen der EU, möglichen Drittländern und der EZB aufgesetzt werden.

Sicherheit und Datenschutz

In Sachen des digitalen Zahlungsverkehrs stellt der digitale Euro eine Innovation dar. Neben zahlreichen Vorteilen geht die Entwicklung aber auch mit immensen Herausforderungen zu Datenschutz und Sicherheit einher.

Cyber-Crime und Co.: Wie sicher ist der digitale Euro?

Der digitale Euro zielt darauf ab, ein hohes Sicherheitsniveau zu gewährleisten, insbesondere im Hinblick auf Cyberkriminalität. Zu diesem Zweck arbeitet die Europäische Zentralbank (EZB) in der Vorbereitungsphase eng mit nationalen Zentralbanken und anderen Institutionen zusammen, um fortschrittliche Sicherheitsmaßnahmen und -protokolle zu entwickeln. Diese Bemühungen umfassen sowohl technische Lösungen als auch regulatorische Rahmenbedingungen, die den digitalen Euro als vertrauenswürdiges und sicheres digitales Zentralbankgeld etablieren sollen.

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Wie gewährleistet der digitale Euro den Datenschutz der Nutzer?

Um den Datenschutz der Nutzer zu gewährleisten, plant die Europäische Zentralbank, fortschrittliche Datenschutzmaßnahmen und Technologien im digitalen Euro zu implementieren. Dazu gehören unter anderem die Verschlüsselung von Nutzerdaten und die Möglichkeit, Transaktionen zu tätigen, ohne persönliche Informationen preiszugeben.

Zwar müssen in bestimmten Fällen personenbezogene Daten zur Identifikation illegaler Transaktionen erhoben werden, grundsätzlich sollen aber keine Daten über Zahlungen gesammelt werden. Einen entscheidenden Vorteil könnte die geplante Möglichkeit für Offline-Transaktionen bieten. Dabei würden keinerlei personenbezogene Daten über das Internet an Dritte verschickt, was den größtmöglichen Schutz der Privatsphäre ermöglichen würde.

Digitaler Euro vs. Bargeld: ein Vergleich

Die Einführung des digitalen Euros stellt eine signifikante Weiterentwicklung im europäischen Finanzsystem dar. Während Bargeld in unserer Gesellschaft seit Jahrhunderten das primäre Zahlungsmittel ist, geht der digitale Euro mit neuen Möglichkeiten und Herausforderungen einher. Im Vergleich zum klassischen Bargeld bringt der digitale Euro wesentliche Unterschiede hinsichtlich finanzieller Inklusion, Transaktionseffizienz, Privatsphäre und Datenschutz sowie Innovationspotenzial.

Finanzielle Inklusion

Mit dem Ziel, die finanzielle Inklusion zu verbessern, ermöglicht der digitale Euro einen einfacheren Zugang zu Zahlungsmitteln auch ohne traditionelle Bankkonten. Bargeld ermöglicht zwar einfache Transaktionen ohne Bankkonto, erschwert in Regionen mit einer schlechten Bank-Infrastruktur jedoch den Zugang zu Bankdienstleistungen. Durch die Nutzung digitaler Technologien könnte der digitale Euro eine breitere und inklusivere Finanzteilnahme fördern, da er über Smartphones oder andere digitale Endgeräte einfach zugänglich gemacht werden kann.

Effizienz von Transaktionen

Der digitale Euro könnte Transaktionen im Einzelhandel deutlich effizienter gestalten. Im Vergleich zu Bargeld, das oft das Zählen von Wechselgeld und somit längere Wartezeiten an der Kasse mit sich bringt, ermöglicht der digitale Euro schnelle und direkte Zahlungen. Dies könnte nicht nur die Abwicklungszeit an Kassen verringern, sondern auch den gesamten Zahlungsprozess für Verbraucher und Händler vereinfachen.

Gerade bei Transaktionen im digitalen Raum ermöglicht der digitale Euro gegenüber Bargeld zusätzliche Flexibilität und Effizienz. Beim Online-Shopping oder beim Überweisen von Geld zwischen Freunden entfallen die üblichen Hürden, die Bargeld mit sich bringt, wie die Notwendigkeit der Einzahlung auf ein Konto und potenziell langwierige Überweisungszeiten. Stattdessen können Transaktionen mit dem digitalen Euro schnell und direkt durchgeführt werden, was eine sofortige Bestätigung ermöglicht und den Zahlungsprozess sowohl für den alltäglichen Gebrauch als auch für den Handel erheblich beschleunigt.

Privatsphäre und Datenschutz

Da es keinen digitalen Fußabdruck hinterlässt, bietet die Verwendung von Bargeld als Zahlungsmittel den Vorteil einer hohen Anonymität bei Transaktionen. Im Vergleich dazu wirft ein digitales Zentralbankgeld große Bedenken hinsichtlich Privatsphäre und Datenschutz auf, da digital abgewickelte Transaktionen über die zentralisierte Infrastruktur der Zentralbanken potenziell nachverfolgbar sind. 

Die Europäische Zentralbank (EZB) betont, bei der Entwicklung des digitalen Euros auf hohe Datenschutzstandards mithilfe unterschiedlicher Maßnahmen zu achten. So ist geplant, den Datenschutz und die Privatsphäre der Nutzer durch den Einsatz fortschrittlicher Technologien und strenger Richtlinien zu gewährleisten.

Innovationspotenzial

Während Bargeld in seiner langen Geschichte keine großen Innovationen im Finanzsektor vorantreiben konnte, eröffnet der digitale Euro neue Möglichkeiten für Fortschritte und Entwicklungen. Durch seine Einführung könnten neue Zahlungslösungen und Finanzdienstleistungen entstehen, welche die Effizienz steigern und den digitalen Zahlungsverkehr im Euroraum vereinfachen. Durch den leichteren Zugang zu neuen Märkten unterstützt der digitale Euro nicht nur das Wachstum von Unternehmen, sondern trägt auch dazu bei, Europa als führenden Wirtschaftsraum in der digitalen Ära zu etablieren.

Soll der digitale Euro das Bargeld ersetzen?

Der digitale Euro ist nicht dazu gedacht, das traditionelle Bargeld zu ersetzen. Stattdessen soll er eine Ergänzung zum bestehenden Eurosystem darstellen. Ziel ist es, den Nutzern eine zusätzliche Option für digitale Zahlungen anzubieten, die sicher und effizient ist. Trotz der Vorbereitungsphase des digitalen Euros betont die Europäische Zentralbank die Wichtigkeit des Bargelds für die Gesellschaft. Bargeld wird weiterhin als Zahlungsmittel verfügbar bleiben.

Fazit: Die Zukunft des digitalen Euros

Der digitale Euro ist auch als CBDC, E-Euro oder Digitaleuro in aller Munde. Seine Entwicklung hat das Potenzial, eine transformative Wende im Bereich der digitalen Zahlungen im Euroraum einzuleiten. Unterstützt wird die Europäische Zentralbank in der Vorbereitungsphase durch Vorschläge der EU-Kommission. Noch ist allerdings unklar, ab wann der digitale Euro kommen könnte. Als Ergänzung zum traditionellen Bargeld könnte das digitale Zentralbankgeld eine Reihe von Vorteilen mit sich bringen. Dazu zählen unter anderem eine erhöhte Geschwindigkeit und Effizienz von Transaktionen, eine verbesserte finanzielle Inklusion sowie ein hohes Maß an Sicherheit und Datenschutz. Mit dem Bestreben, die digitale Wirtschaft weiterzuentwickeln und Innovationen im Finanzsektor zu fördern, soll der digitale Euro die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft stärken. 

Die größten Herausforderungen in der Vorbereitungsphase sind der Schutz der Privatsphäre sowie die Gewährleistung hoher Sicherheitsstrukturen für Transaktionen. Mit seiner Einführung hätte der digitale Euro das Potenzial, das Eurosystem zu modernisieren, ohne dabei das bewährte Bargeld zu ersetzen.

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