Neu
Finanzplanung
Lektion 16
9 min

Mit der 50-30-20-Regel Geld sparen

Jeden Monat landet das Gehalt auf dem Konto und schon kurze Zeit später scheint es wieder verschwunden zu sein. Miete, Strom, Lebensmittel und kleine Extras summieren sich schnell – oft bleibt am Ende des Monats wenig übrig, um etwas zur Seite zu legen. Genau hier setzt die 50-30-20-Regel an. Was genau die 50-30-20-Regel ist und wie sie funktioniert, erfährst du in unserem Ratgeber. Außerdem geben wir dir Beispiele und Alternativen an die Hand, um die für dich am besten passende Sparmethode zu finden.

  • Die 50-30-20-Regel teilt das Nettoeinkommen in Fixkosten (50 Prozent), persönliche Bedürfnisse (30 Prozent) und Sparziele (20 Prozent) auf

  • Die Regel hilft, Ausgaben zu strukturieren, Sparpotenziale zu erkennen und langfristige finanzielle Stabilität zu erreichen

  • Flexibilität ermöglicht es dir, die Sparmethode individuelle an Lebenssituationen anzupassen, etwa durch das Angleichen der Sparquote

  • Mit einem festen Sparanteil unterstützt die Regel den Aufbau von Ersparnissen, Investitionen und Rücklagen für die Zukunft

Was ist die 50-30-20-Regel?

Die 50-30-20-Regel ist eine einfache Budgetierungsmethode, die dabei hilft, das eigene Einkommen in drei klare Kategorien aufzuteilen: Fixkosten, persönliche Ausgaben und Sparziele. Dabei steht der Grundgedanke im Vordergrund, einen festen Prozentsatz des Nettoeinkommens für jede der Kategorien zu reservieren. 

Mithilfe der Struktur schafft die Regel eine Balance zwischen finanzieller Sicherheit, individuellen Bedürfnissen und dem langfristigen Vermögensaufbau. Egal, ob Einzelperson oder Familie – die 50-30-20-Regel eignet sich für jeden, der einen Überblick über seine Finanzen behalten möchte.

Wie funktioniert die 50-30-20-Regel?

Mit der 50-30-20-Regel kannst du dein Einkommen sinnvoll strukturieren, indem du es in drei Hauptkategorien aufteilst: Fixkosten und Grundausgaben, individuelle Bedürfnisse und Vermögensaufbau. Diese klare Unterteilung schafft nicht nur Übersicht, sondern unterstützt auch dabei, finanzielle Prioritäten zu setzen. Jede Kategorie erfüllt eine spezifische Rolle, von der Deckung der Grundbedürfnisse über die persönliche Lebensgestaltung bis hin zur langfristigen Sicherung der privaten Finanzen. Um das Beste aus dieser Methode herauszuholen, ist es wichtig, die einzelnen Kategorien genauer zu verstehen, weshalb wir die drei Bereiche im Detail betrachten.

50 Prozent für Fixkosten

Die Hälfte des Nettoeinkommens sollte für Fixkosten verwendet werden. Diese Ausgaben decken die grundlegenden Bedürfnisse des täglichen Lebens und sind unverzichtbar. Beispiele für Fixkosten und Grundausgaben sind:

  • Miete oder Hypothekenzahlungen;

  • Strom, Wasser und Heizung;

  • Versicherungen (z.B. Kranken- und Haftpflichtversicherung);

  • Transportkosten wie Benzin, Monatskarten oder Leasingraten;

  • Lebensmittel für den täglichen Bedarf.

Indem du die Ausgaben identifizierst und auf 50 Prozent des Einkommens begrenzt, stellst du sicher, dass sie dein Budget nicht übermäßig belasten. Sollten die Fixkosten den Anteil überschreiten, lohnt es sich, nach Einsparpotenzialen zu suchen: bspw. einen Tarifwechsel bei Stromanbietern oder die Optimierung von Versicherungen.

30 Prozent für persönliche Bedürfnisse

Ein Drittel des Nettoeinkommens wird für persönliche Bedürfnisse reserviert. Dieser Bereich bietet Freiraum für individuelle Ausgaben, die nicht zwingend notwendig, aber oft wichtig für die Lebensqualität sind:

  • Restaurantbesuche oder Lieferservice;

  • Freizeitaktivitäten wie Kino, Fitnessstudio oder Hobbys;

  • Kleidung und Accessoires;

  • Abonnements wie Streaming-Dienste oder Musikplattformen;

  • Urlaube und Wochenendausflüge.

Die 30 Prozent sorgen dafür, dass die Budgetierung nicht mit Verzicht gleichgesetzt wird. Dabei ist es hilfreich, persönliche Ausgaben bewusst zu planen und gegebenenfalls Prioritäten zu setzen, um den Rahmen einzuhalten.

20 Prozent für den Vermögensaufbau

Der verbleibende Anteil von 20 Prozent dient dazu, finanzielle Rücklagen zu schaffen und Vermögen aufzubauen. Der Bereich umfasst sowohl kurzfristige Sparziele als auch langfristige Finanzplanung:

  • Aufbau eines Notgroschens auf einem Tagesgeldkonto;

  • regelmäßige Einzahlungen in einen Sparplan;

  • Investitionen in Aktien, ETFs oder Kryptowährungen;

  • Tilgung von Schulden, um die Belastung durch Zinsen zu reduzieren;

  • Altersvorsorge wie private Rentenversicherungen oder Vorsorgekonten.

Die 20 Prozent fördern die finanzielle Freiheit und helfen, für unerwartete Ausgaben vorzusorgen. Es empfiehlt sich, zuerst einen Notgroschen drei bis sechs Monatsgehältern anzulegen und dann schrittweise in andere Spar- oder Anlageziele zu investieren.

Hast du deinen Notgroschen bereits angespart und möchtest jetzt neue Sparziele angehen? Dann ist es an der Zeit, mit Investitionen zu starten und dein Vermögen langfristig aufzubauen. Bitpanda macht dir den Einstieg besonders einfach: mit dem Bitpanda Saving Sparplan kannst du regelmäßig und automatisiert in Kryptowährungen, ETFs oder andere digitale Assets investieren und so deinen Vermögensaufbau gezielt vorantreiben. 

Bereit, deine Ersparnisse zu vermehren? Starte noch heute mit dem Bitpanda Sparplan.

Jetzt starten

Wie kann man die 50-30-20-Regel anwenden?

Die 50-30-20-Regel lässt sich leicht in den Alltag integrieren, erfordert jedoch eine bewusste Auseinandersetzung mit den eigenen Finanzen. Der erste Schritt besteht darin, sich einen Überblick über das eigene Einkommen und die laufenden Ausgaben zu verschaffen. Anschließend ordnest du die Ausgaben in die drei Kategorien der Regel ein. 

Unser Tipp: um die 50-30-20-Regel noch einfacher und übersichtlicher anzuwenden, ist die Nutzung eines Haushaltsbuchs oder das Erstellen eines privaten Haushaltsplans ratsam. Durch das regelmäßige Erfassen von Einnahmen und Ausgaben behältst du stets den Überblick über deine Finanzen. 

Der Prozess hilft nicht nur, die Sparmethode umzusetzen, sondern fördert auch ein besseres Verständnis der eigenen finanziellen Situation. Die wichtigsten Schritte des Vorgangs haben wir dir hier nochmal zusammengestellt.

Überblick über das eigene Einkommen

Der Ausgangspunkt der 50-30-20-Regel ist die Ermittlung des verfügbaren Nettoeinkommens. Dazu gehört das Gehalt nach Abzug von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen sowie alle weiteren regelmäßigen Einnahmen, wie:

  • Einkommen aus selbstständiger Tätigkeit;

  • Mieteinnahmen;

  • Kindergeld oder andere staatliche Leistungen;

  • Nebenverdienste, wie Freelance-Aufträge oder Teilzeitjobs.

Es ist wichtig, nur feste und verlässliche Einkommensquellen zu berücksichtigen. Ein realistisches Bild des monatlich verfügbaren Einkommens bildet die Grundlage für eine erfolgreiche Planung des Budgets.

Ermittlung der monatlichen Ausgaben

Im nächsten Schritt erfasst du alle laufenden Ausgaben. Dazu gehören sowohl regelmäßige Fixkosten als auch variable Ausgaben. Eine Übersicht über die monatlichen Zahlungen lässt sich durch verschiedene Methoden erstellen:

  • Sammeln von Kontoauszügen oder Kreditkartenabrechnungen der letzten Monate;

  • Notieren von Bargeldausgaben, die nicht auf den Abrechnungen erscheinen;

  • Verwendung von Apps oder Tools zur Ausgabenverwaltung.

Wichtig ist, dass alle Ausgaben berücksichtigt werden, um einen genauen Überblick zu erhalten. Mithilfe der Transparenz kannst du erkennen, wie viel Geld du wofür ausgegeben hast und wo möglicherweise Einsparpotenzial bestehen.

Einordnung der Ausgaben

Nachdem du die Ausgaben ermittelt hast, kannst du sie den drei Kategorien der 50-30-20-Regel zuordnen:

  • Fixkosten: alle notwendigen Ausgaben, wie Miete, Strom, Versicherungen und Lebensmittel

  • Persönliche Bedürfnisse: variable Ausgaben, die der Freizeitgestaltung oder persönlichen Vorlieben dienen

  • Vermögensaufbau: Rücklagenbildung, Schuldentilgung oder Investitionen

Die Zuordnung kann helfen, Schwachstellen im Umgang mit Geld aufzudecken. Fixkosten könnten z.B. über 50 Prozent des Einkommens liegen, was Anpassungen erfordert. Eine bewusste Einteilung der Ausgaben in diese Kategorien ermöglicht es, das Budget besser zu kontrollieren und sicherzustellen, dass genug für Sparziele und den langfristigen Vermögensaufbau bleibt.

Beispiel für das Sparen mit der 50-30-20-Regel

Mit der 50-30-20-Regel lässt sich effektiv Geld sparen, indem du ein monatliches Nettoeinkommen von z.B. 3.000 Euro in die Kategorien der Regel aufteilst: 1.500 Euro (50 Prozent) ordnest du dann den Fixkosten zu, 900 Euro (30 Prozent) stehen für deine persönlichen Bedürfnisse zur Verfügung, und 600 Euro (20 Prozent) fließen in deine Sparziele wie einen Notgroschen, Investitionen oder die Schuldentilgung. 

Bei einem monatlichen Nettoeinkommen von 3.000 Euro sähe ein detailliertes Beispiel für die 50-30-20-Regel so aus:

50 Prozent für Fixkosten 

1.500 Euro decken grundlegende Ausgaben wie z.B.:

  • Miete: 1.000 Euro

  • Strom und Wasser: 150 Euro

  • Versicherungen: 200 Euro

  • Transportkosten (z.B. Monatskarte oder Benzin): 150 Euro

30 Prozent für persönliche Bedürfnisse

900 Euro stehen für Freizeit und flexible Ausgaben zur Verfügung wie bspw.:

  • Restaurantbesuche: 150 Euro

  • Hobbys oder Sportkurse: 100 Euro

  • Kleidung: 200 Euro

  • Abonnements (Streaming-Dienste, Musik): 50 Euro

  • Urlaubssparen oder Ausflüge: 400 Euro

20 Prozent für Sparziele

600 Euro kannst du für den Aufbau von Vermögen nutzen und bspw. so einsetzen:

  • Notgroschen auf einem Tagesgeldkonto: 200 Euro

  • Regelmäßige Investitionen in ETFs oder Aktien: 300 Euro

  • Schuldentilgung (z.B. Kreditrate): 100 Euro

Fazit: so kann dir die 50-30-20-Regel beim Geld sparen helfen 

Die 50-30-20-Regel ist eine praktische Methode, die beim Sparen hilft und gleichzeitig dabei unterstützt, Ausgaben zu strukturieren. Dabei eignet sich die 50-30-20-Regel sowohl für Familien als auch für Einzelpersonen, die Fixkosten decken, persönliche Bedürfnisse finanzieren und gleichzeitig langfristige Ersparnisse aufbauen möchten. Durch ihre klare Struktur bietet die 50-30-20-Sparmethode eine einfache Möglichkeit, finanzielle Stabilität zu erreichen und den Überblick über das eigene Budget zu behalten. Sie passt sich flexibel an unterschiedliche Lebenssituationen an und macht Geld sparen planbar und effizient.

Dabei schafft die 50-30-20-Regel nicht nur Struktur und Sicherheit in den eigenen Finanzen, sondern legt auch die Grundlage für gezielte Investitionen. Gerade den Anteil für Sparziele kannst du dazu nutzen, um langfristig dein Vermögen durch Investments zu steigern – sei es durch den Aufbau eines Notgroschens oder durch den Einstieg in neue Anlageformen wie ETFs, Aktien oder Kryptowährungen. Plattformen wie Bitpanda ermöglichen es, diese Investitionen einfach und sicher umzusetzen und so den Vermögensaufbau noch effektiver zu gestalten.

Neu auf Bitpanda? Erstelle dein Bitpanda Konto

Hier registrieren

Häufige Fragen zum Thema 50-30-20-Regel

Hier findest du weitere Informationen und Antworten auf häufige gestellte Fragen zur 50-30-20-Sparmethode.

H3: Was sind die Vor- und Nachteile der 50-30-20-Regel?

Hier sind die wichtigsten Vor- und Nachteile der 50-30-20-Regel im Überblick.

Vorteile:

  • Die feste Aufteilung macht die Budgetierung einfach und übersichtlich

  • Die Regel lässt sich an individuelle Lebenssituationen anpassen

  • Der feste Sparanteil unterstützt den Aufbau von Ersparnissen und Vermögen

  • Die Methode ist leicht zu verstehen und umzusetzen

  • Regelmäßige Einteilung der Ausgaben schafft Transparenz über die Finanzen

Nachteile:

  • Bei unregelmäßigem Einkommen oder schwankenden Ausgaben kann die Regel schwer anzuwenden sein

  • Die Aufteilung in feste Prozentsätze passt nicht immer zu allen Lebenssituationen

  • Einmalige Kosten wie Reparaturen oder medizinische Notfälle lassen sich nicht direkt berücksichtigen

  • Die festen Kategorien könnten bei niedrigeren Gehältern zu knapp bemessen sein, wenn die Fixkosten einen Großteil des Budgets beanspruchen

Gibt es eine Alternative zur 50-30-20-Regel?

Ja, es gibt verschiedene Alternativen zur 50-30-20-Regel, die je nach finanzieller Situation und persönlichen Zielen besser geeignet sein können – so z.B. die 80-20-Regel. Bei der Alternative finden 80 Prozent für Ausgaben und 20 Prozent für Sparziele Anwendung. Außerdem gibt es noch andere, detaillierte Budgetierungsmethoden, die Ausgaben in mehr Kategorien aufteilen. 

Weitere Alternativen sind:

  • Zero-Based Budgeting: hier planst du jede Ausgabe vorab, sodass kein ungenutztes Budget verbleibt

  • 60-20-20-Regel: 60 Prozent für Fixkosten, 20 Prozent für Sparziele und 20 Prozent für Freizeitaktivitäten

Welche Sparziele passen zur 50-30-20-Regel?

Die 50-30-20-Regel eignet sich hervorragend, um verschiedene Sparziele strukturiert zu erreichen. Den für Sparziele vorgesehene Anteil von 20 Prozent kannst du flexibel nutzen, um kurz- und langfristige finanzielle Ziele zu verfolgen. Mögliche Sparziele sind:

  • Aufbau eines Notgroschens für unvorhergesehene Ausgaben;

  • Ansparen für größere Anschaffungen wie ein Auto oder eine Immobilie;

  • Investitionen in Wertpapiere oder Kryptowährungen für den langfristigen Vermögensaufbau;

  • Rücklagen für die Altersvorsorge, z.B. in Form privater Rentenversicherungen;

  • Tilgung von Schulden, um Zinsbelastungen zu reduzieren.

Kann man die Prozentsätze der 50-30-20-Regel individuell anpassen?

Ja, die Prozentsätze der 50-30-20-Regel lassen sich individuell an persönliche Lebenssituationen anpassen, ohne die Grundstruktur zu verlieren. Haushalte mit hohen Fixkosten können bspw. die Sparquote vorübergehend reduzieren oder den Anteil für persönliche Bedürfnisse verringern. Ebenso kann bei einem höheren Einkommen die Sparquote erhöht werden, um schneller Vermögensziele zu erreichen. Wichtig ist, dass die Anpassungen die finanzielle Stabilität fördern und persönliche Prioritäten berücksichtigen, während das Gesamtprinzip der Regel beibehalten wird.

Weitere Themen rund um die Finanzplanung

Du fragst dich: Wie funktionieren Zinseszinsen, was sind die höchsten Risiken bei einer Geldanlage oder wie steige ich ins Trading mit Kryptowährung ein? In unserer Bitpanda-Academy findest du die Antworten und viele weitere spannende Ratgeber und Tutorials. 

Dieser Artikel stellt weder eine Anlageberatung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf von digitalen Assets dar.

Dieser Artikel dient nur zu allgemeinen Informationszwecken und es wird weder ausdrücklich noch stillschweigend eine Zusicherung oder Garantie bezüglich der Fairness, Genauigkeit, Vollständigkeit oder Richtigkeit dieses Artikels oder der darin enthaltenen Meinungen gegeben und es sollte kein Vertrauen in die Fairness, Genauigkeit, Vollständigkeit oder Richtigkeit dieses Artikels oder der darin enthaltenen Meinungen gesetzt werden.

Einige Aussagen in diesem Artikel können Zukunftserwartungen enthalten, die auf unseren gegenwärtigen Ansichten und Annahmen beruhen und Unsicherheiten beinhalten, die zu tatsächlichen Ergebnissen, Leistungen oder Ereignissen führen können, die von diesen Aussagen abweichen.
Weder die Bitpanda GmbH noch eine ihrer Tochtergesellschaften, Berater oder Vertreter können für diesen Artikel in irgendeiner Weise haftbar gemacht werden.

Bitte beachte, dass eine Investition in digitale Assets zusätzlich zu den oben beschriebenen möglichen Erfolgen auch Risiken birgt.