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Lektion 58
9 min

Forex-Trading: Die Welt der Währungen

Forex-Trading, kurz für „Foreign Exchange Trading“, ist eine dynamische Handelsstrategie, bei der Trader Währungen kaufen und verkaufen, um von Schwankungen der Wechselkurse zu profitieren. Ursprünglich in der traditionellen Finanzwelt verankert, hat Forex-Trading in den letzten Jahren auch in anderen Märkten an Bedeutung gewonnen – so auch auf dem Kryptomarkt.

Dabei geht es nicht nur um reine Investments: Der Forex-Markt spielt eine wichtige Rolle im internationalen Handel, da mit dem Austausch internationaler Währungen grenzüberschreitende Geschäfte abgewickelt werden. Dank des kontinuierlichen Handels rund um die Welt bietet der Forex-Markt Investoren zahlreiche Chancen, um von kurzfristigen Preisschwankungen zu profitieren.

Was ist der Devisenmarkt?

Der Devisenmarkt (Forex oder FX) ist der Ort, an dem Währungen getradet werden. Beim Forex-Trading werden Währungspaare wie Euro und US-Dollar (EUR/USD) gehandelt, wobei Trader eine Währung gegen eine andere tauschen und versuchen, aus den Wertveränderungen zwischen diesen Währungen Profite mitzunehmen.

Neben den Tradern wird der Forex-Markt auch von Zentralbanken und Unternehmen genutzt, die Währungen für Importe, Exporte und andere globale Geschäfte austauschen müssen. Der Wechselkurs – der Preis, zu dem eine Währung gegen eine andere getauscht werden kann – schwankt dabei aufgrund verschiedener Faktoren, wie etwa Marktbedingungen, geopolitischen Ereignissen oder wirtschaftlichen Indikatoren wie Zinssätzen, Inflation oder Handelsbilanzen.

Währungspaare und Wechselkurse

Forex-Trader konzentrieren sich auf Währungspaare, bei denen eine Währung die Basiswährung und die andere die Kurswährung ist. Beim EUR/USD-Tradingpaar beispielsweise ist der Euro die Basiswährung und der US-Dollar die Kurswährung. Wenn der Kurs bei 1,10 liegt, bedeutet das, dass ein Euro 1,10 US-Dollar kaufen kann. 

Zinsdifferenzen zwischen Ländern haben einen großen Einfluss auf Wechselkurse, da Investoren nach höheren Renditen in Währungen mit attraktiven Zinssätzen suchen. Änderungen dieser Kurse werden durch zahlreiche Faktoren beeinflusst, darunter Angebot und Nachfrage, politische Stabilität, Wirtschaftsberichte und die Politik der Zentralbanken.

Wie funktioniert Forex-Trading und wie kann man damit Gewinn machen?

Beim Forex-Trading geht es darum, von Schwankungen der Wechselkurse zu profitieren. Trader verdienen Geld, indem sie eine Währung kaufen, von der sie erwarten, dass ihr Wert steigt. Verkauft wird hingegen, wenn sie auf einen Rückgang des Wertes spekulieren. 

Doch es steckt mehr dahinter: Viele Forex-Trader nutzen sogenannte Hebel – sie leihen sich Geld, um ihre Marktpositionen zu vergrößern. Diese Hebelwirkung kann Gewinne deutlich steigern, birgt aber auch höhere Risiken, da Verluste ebenso stark vergrößert werden. Privatanleger greifen in der Regel über Broker auf solche Hebel zu.

Liquidität und Chancen im Trading

Forex-Märkte sind für ihre hohe Liquidität bekannt, was bedeutet, dass Währungen leicht gekauft oder verkauft werden können, ohne dabei den Preis wesentlich zu beeinflussen. Diese Liquidität ermöglicht es Tradern, Positionen während der Öffnungszeiten der Märkte einzugehen, wenn sich die globalen Finanzzentren überschneiden.

Der Forex-Markt ist 24 Stunden am Tag, fünf Tage die Woche geöffnet, da verschiedene Märkte in unterschiedlichen Zeitzonen operieren. Institutionelle Teilnehmer wie Zentralbanken und multinationale Unternehmen tragen insbesondere in Phasen intensiven Tradings und geopolitischer Ereignisse zur Liquidität bei.

Transaktionskosten und Spreads

Die Rentabilität im Forex-Trading wird auch durch Transaktionskosten beeinflusst, die hauptsächlich im Bid-Ask-Spread – dem Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufspreis eines Währungspaares – widergespiegelt werden. 

Enge Spreads sind entscheidend, um Gewinne zu maximieren. Dies gilt insbesondere für Daytrader, die innerhalb kurzer Zeiträume zahlreiche Trades ausführen. Die Verwaltung dieser Kosten ist ein zentraler Bestandteil für erfolgreiche – also gewinnorientierte – Forex-Trades.

Privatanleger sollten sich dementsprechend intensiv mit den Gebührenstrukturen ihres Brokers auseinandersetzen, da hohe Transaktionskosten vor allem für Vieltrader die Rentabilität erheblich schmälern können.

Forex-Trading vs. andere Handelsstrategien

Forex-Trading unterscheidet sich in wesentlichen Punkten vom Trading mit Aktien oder Kryptowährungen. Forex ist bekannt für seine hohe Liquidität und die Möglichkeit, 24/5 zu traden, was im Vergleich zu den eingeschränkten Handelszeiten der Aktienmärkte ständige Tradingaktivitäten ermöglicht. 

Forex-Trader konzentrieren sich oft auf makroökonomische und geopolitische Ereignisse, die nationale Volkswirtschaften betreffen, während sich Aktienhändler eher auf die Leistung von Unternehmen und deren Quartalsberichte fokussieren.

Kryptoinvestoren hingegen müssen sich mit höherer Volatilität auseinandersetzen, da digitale Assets häufig in einem spekulativen und aufstrebenden Umfeld operieren. Ein weiterer entscheidender Unterschied ist, dass Forex-Märkte in regulierten Umgebungen mit klaren Strukturen agieren, während Kryptowährungen noch dabei sind, ihren Platz im regulatorischen Rahmenwerk zu finden.

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Volatilität und Risiko

Forex-Märkte weisen in der Regel eine geringere Volatilität auf als Kryptomärkte, bei denen Preisschwankungen viel extremer sein können. Trotzdem können auch Forex-Märkte erhebliche Volatilität erleben, besonders während bedeutender geopolitischer Ereignisse oder wirtschaftlicher Krisen, was sowohl Risiken als auch Chancen für Trader bietet.

Geopolitische Spannungen wie Handelskriege oder Eingriffe von Zentralbanken können kurzfristige Volatilität in den Währungskursen verursachen und weltwirtschaftliche Auswirkungen haben.

Vor- und Nachteile des Forex-Tradings

Vorteile:

  • Hohe Liquidität: Forex-Märkte sind die liquidesten Märkte der Welt und bieten zahlreiche Möglichkeiten zum Trading sowie enge Spreads.

  • 24/5 Trading: Trader können dank der sich überschneidenden globalen Märkte fast jederzeit mit dem Markt interagieren.

  • Hebelwirkung: Forex-Broker bieten oft erhebliche Hebelwirkung, die es Tradern ermöglicht, mit weniger Kapital größere Positionen zu eröffnen. Das kann Vorteile schaffen, birgt jedoch auch ein höheres Verlustrisiko.

Nachteile:

  • Verstärkte Verluste: Während die Hebelwirkung potenzielle Gewinne erhöht, kann sie auch Verluste erheblich verstärken, was das Forex-Trading zu einem risikoreichen Unterfangen macht.

  • Marktvolatilität: Plötzliche Stimmungswechsel auf dem Markt können zu schnellen Preisänderungen führen.

  • Erforderliches Fachwissen: Erfolgreiches Forex-Trading erfordert ein tiefes Verständnis makroökonomischer Faktoren und technischer Analyse, was den Zugang für Anfänger erschwert. Außerdem müssen Privatanleger die Unterschiede zwischen verschiedenen Arten von Forex-Konten (z.B. Standard vs. ECN) kennen, um jenes Konto zu wählen, das am besten zu ihrer Strategie passt.

Forex und Krypto: Gemeinsamkeiten und Unterschiede

Die zunehmende Beliebtheit von Kryptowährungen hat zu Vergleichen mit Forex geführt. Beide Märkte traden mit dezentralisierten Assets – im Fall von Forex sind es Währungen, bei Krypto sind es digitale Assets – basierend auf Angebot und Nachfrage.

Während der Forex-Markt stark reguliert ist und auf Jahrzehnte der Entwicklung zurückblickt, sind Kryptowährungen noch relativ neu und mit höherer Volatilität verbunden, was zu größeren und plötzlicheren Preisschwankungen führt. Zwar bieten Kryptowährungen den Vorteil, dass sie rund um die Uhr getradet werden können, doch konservative Anleger sehen Forex häufig als die liquidere und stabilere Option im Vergleich zu der unvorhersehbaren Natur digitaler Assets.

Forex-Plattformen vs. Krypto-Plattformen

Forex-Plattformen sind häufig ausgereifter und bieten erweiterte Funktionen wie Chart-Tools, Hebeloptionen und regulatorische Aufsicht. Kryptoplattformen entwickeln sich hingegen rasch weiter und beinhalten oft zusätzliche Funktionen wie Staking, dezentrale Finanzprodukte (DeFi) und Smart Contracts. Forex-Plattformen sind typischerweise von regulierten Brokern unterstützt, was mehr Transparenz und Sicherheit bietet, während Krypto-Plattformen sich laufend an regulatorische Vorgaben anpassen und weiterentwickeln.

Fazit

Forex-Trading bietet eine dynamische und schnelllebige Herangehensweise an die Finanzmärkte, bei der Trader von kleinen Schwankungen der Wechselkurse profitieren können. Während das Potenzial für Gewinne erheblich ist, sollten sich Anleger mit den Risiken auseinandersetzen, insbesondere wenn Hebel zum Einsatz kommen.

Außerdem braucht es für das erfolgreiche Forex-Trading ein Verständnis davon, wie Zentralbanken Währungsbewegungen beeinflussen, wie Zinsdifferenzen das Trading verändern und wie der Forex-Markt insgesamt strukturiert ist.

Trader müssen sowohl über technische Analysefähigkeiten als auch über ein Verständnis makroökonomischer Faktoren verfügen. Risikomanagement ist ebenfalls unerlässlich, da die verstärkten Risiken durch Hebelwirkung und Marktvolatilität potenzielle Gewinne schnell in Verluste verwandeln können.

Wie bei sonstigen Investment-Tätigkeiten auch, sind kontinuierliche Bildung und Praxis der Schlüssel zum Erfolg. Denn ein tiefes Verständnis der Funktionsweise des Forex-Marktes steigert nicht nur die Rentabilität, sondern hilft auch dabei, die damit verbundenen Risiken effektiv zu meistern.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

Was ist Forex-Trading?

Forex-Trading, auch als Devisenhandel bekannt, ist der Prozess des Kaufs und Verkaufs von Währungen mit dem Ziel, von Wechselkursänderungen zu profitieren. Trader spekulieren auf den Wert einer Währung im Vergleich zu einer anderen – typischerweise in Währungspaaren wie EUR/USD.

Wie funktioniert Forex-Trading?

Forex-Trading beinhaltet die Spekulation über die Kursbewegungen zwischen Währungspaaren. Trader kaufen eine Währung, wenn sie glauben, dass ihr Wert im Vergleich zu einer anderen steigen wird, und verkaufen sie, wenn sie erwarten, dass der Wert sinkt. Gewinne entstehen durch präzise Vorhersagen dieser Schwankungen.

Was sind Währungspaare im Forex-Trading?

Währungspaare bestehen aus zwei Währungen, die im Forex-Markt gegeneinander getradet werden. Die erste Währung ist die Basiswährung, die zweite die Kurswährung. Zum Beispiel ist beim Paar EUR/USD der Euro die Basiswährung und der US-Dollar die Kurswährung.

Was ist Hebelwirkung beim Forex-Trading?

Hebelwirkung ermöglicht es Tradern, mit einem kleineren Kapital größere Positionen zu kontrollieren. Sie verstärkt sowohl potenzielle Gewinne als auch Verluste. Ein Hebelverhältnis von 10:1 bedeutet beispielsweise, dass mit einer Einlage von 100 US-Dollar eine Position von 1.000 US-Dollar kontrolliert wird, aber das Verlustrisiko entsprechend steigt.

Welche Faktoren beeinflussen Wechselkurse?

Wechselkurse schwanken aufgrund verschiedener Faktoren, darunter wirtschaftliche Indikatoren (wie Inflation, Zinssätze und BIP), geopolitische Ereignisse und die Marktstimmung. Auch die Politik der Zentralbanken und geopolitische Stabilität können Währungswerte stark beeinflussen.

Welche Rolle spielt Liquidität beim Forex-Trading?

Liquidität beschreibt, wie leicht eine Währung auf dem Markt gekauft oder verkauft werden kann, ohne dabei den Preis zu beeinflussen. Forex ist für seine hohe Liquidität bekannt, insbesondere bei großen Währungspaaren, was es erleichtert, Trades zu tätigen.

Wie beeinflussen Transaktionskosten die Rentabilität im Forex-Trading?

Die Kosten im Forex-Trading setzen sich aus Spreads (dem Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufspreis) und Kommissionen zusammen. Engere Spreads bedeuten geringere Kosten, was die Rentabilität erhöht. Insbesondere Vieltrader müssen diese Kosten im Auge behalten, da sie die Gesamtrendite erheblich beeinflussen können.

Was ist der Unterschied zwischen Forex- und Aktienhandel?

Forex-Märkte sind 24 Stunden am Tag, fünf Tage die Woche geöffnet, während Aktienmärkte feste Handelszeiten haben. Forex konzentriert sich auf Währungsschwankungen, die von globalen Ereignissen beeinflusst werden, während der Aktienhandel den Kauf von Unternehmensanteilen auf Basis ihrer Leistung und finanziellen Gesundheit beinhaltet.

Welche Risiken birgt Forex-Trading?

Forex-Trading birgt Risiken, insbesondere durch Hebelwirkung, was Verluste verstärken kann. Marktschwankungen, unerwartete geopolitische Ereignisse und unzureichende Risikomanagementstrategien können insbesondere für unerfahrene Trader zu erheblichen finanziellen Verlusten führen.

Kann man Kryptowährungen wie Forex handeln?

Ja, das Trading mit Kryptowährungen weist Ähnlichkeiten mit Forex-Trading auf, wie etwa die nahezu ständige Verfügbarkeit der Märkte und die volatilen Kursbewegungen. Allerdings ist der Kryptomarkt im Vergleich zu den traditionellen Forex-Märkten weniger liquide und volatiler, außerdem werden unterschiedliche Plattformen und Tools verwendet.

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