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Blockchain und Innovative Technologien
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Krypto und KI: Revolutionäre Technologie oder nur Hype?

Künstliche Intelligenz (KI) und Krypto gehören zu den spannendsten Technologien unserer Zeit – und ihr Zusammenspiel sorgt für Diskussionen. KI-gestützte Krypto-Projekte versprechen dezentrales Machine Learning, automatisierten Handel und neue Datenlösungen. Doch steckt hier echte Innovation dahinter oder handelt es sich nur um den nächsten Hype?

In diesem Artikel werfen wir einen Blick darauf, welche Rolle KI im Kryptobereich spielt, welche Projekte führend sind, welche Risiken es gibt und wie du dich in diesem Markt zurechtfinden kannst.

Was ist KI-Krypto?

KI-Krypto beschreibt Blockchain-Projekte, die künstliche Intelligenz (KI) nutzen, um dezentrale Anwendungen (DApps), Datenaustausch und Automatisierung zu optimieren. Das Ziel: KI-gestützte Funktionen in Web3 zu integrieren – etwa durch automatisierten Handel, dezentrales Machine Learning und autonome Agenten.

Viele dieser Projekte geben eigene Token heraus, die verschiedene Funktionen erfüllen:

  • Zugang zu KI-DApps: Nutzer können KI-gestützte Tools wie automatisierten Handel, vorausschauende Analysen und Smart-Contract-Optimierung nutzen.

  • Monetarisierung von KI-Modellen: Entwickler können ihre KI-Modelle auf Blockchain-Marktplätzen verkaufen oder lizenzieren.

  • Demokratisierung von KI: Dezentrale KI-Dienste sollen die Abhängigkeit von großen Tech-Konzernen verringern und KI für mehr Menschen zugänglich machen.

  • Sicherheit und Verifizierung von KI-generierten Daten: Durch die Transparenz und Unveränderlichkeit der Blockchain können KI-Daten besser abgesichert werden.

Das Zusammenspiel von KI und Krypto soll eine dezentrale KI-Ökonomie schaffen. Doch nicht jedes Projekt kann seine Versprechen halten – deshalb ist es wichtig, sich die realen Anwendungsfälle genau anzusehen.

Namhafte KI-Krypto-Projekte

Einige Blockchain-Projekte mit KI-Fokus sorgen derzeit für Aufsehen – allen voran Fetch.ai (FET), SingularityNET (AGIX) und Ocean Protocol (OCEAN). Diese Plattformen kombinieren Blockchain mit KI, um dezentrale Anwendungen und Datenaustausch zu verbessern. Ein wichtiger Meilenstein: Die drei Projekte haben sich zusammengeschlossen und die Artificial Superintelligence Alliance (ASI) gegründet – eine Open-Source-KI-Community.

Werfen wir einen genauen Blick auf die einzelnen Projekte:

Fetch.ai (FET)

Fetch.ai setzt auf autonome Agenten – KI-gesteuerte Programme, die eigenständig Aufgaben wie Datensuche oder Transaktionen erledigen. Diese Agenten operieren auf einer dezentralen Plattform und sollen Branchen wie Logistik und Finanzen effizienter machen.

  • Warum ist das für Investoren spannend? Der Token FET wird benötigt, um auf Dienste innerhalb des Fetch.ai-Netzwerks zuzugreifen. Wenn autonome Agenten weiter an Bedeutung gewinnen, könnte die Nachfrage nach FET steigen – und damit auch der Wert des Tokens.

SingularityNET (AGIX)

SingularityNET wurde von dem KI-Forscher Ben Goertzel gegründet und ist ein dezentrales Marktplatz für KI-Dienste. Entwickler können hier ihre KI-Algorithmen veröffentlichen, teilen und monetarisieren – mit dem Ziel, die Zusammenarbeit in der Community zu fördern.

  • Warum ist das für Investoren spannend? Der AGIX-Token wird für Transaktionen auf dem Marktplatz verwendet. Je mehr Entwickler und Unternehmen SingularityNET nutzen, desto höher könnte die Nachfrage nach AGIX steigen.

Ocean Protocol (OCEAN)

Ocean Protocol macht Daten für KI nutzbar. Über die Plattform können Datenbesitzer ihre Informationen sicher teilen und monetarisieren – während KI-Entwickler Zugang zu wertvollen Datensätzen erhalten.

  • Warum ist das für Investoren spannend? Der OCEAN-Token wird genutzt, um Daten zu kaufen und zu verkaufen. Da hochwertige Daten für die KI-Entwicklung immer wichtiger werden, könnte auch die Nachfrage nach OCEAN steigen.

Artificial Superintelligence Alliance (ASI)

Im Juni 2024 haben Fetch.ai, SingularityNET und Ocean Protocol ihre Kräfte gebündelt und die Artificial Superintelligence Alliance (ASI) gegründet. Ihr Ziel: Eine dezentrale KI-Infrastruktur aufzubauen, die ethisch vertretbar und unabhängig von großen Tech-Konzernen ist.

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Die Risiken von KI-Krypto-Projekten: Hype, Täuschung und unnötige Token

KI und Krypto haben spannende Innovationen hervorgebracht – aber auch fragwürdige Projekte. Manche veresprechen, mit Blockchain die KI-Welt zu revolutionieren, doch die Realität sieht oft anders aus. Andere bringen Tokens auf den Markt, die kaum eine Funktion haben und nur vom Hype profitieren.

Die Risiken von KI-Krypto-Projekten lassen sich in vier Hauptkategorien einteilen:

Manche Projekte haben kaum etwas mit KI zu tun

Viele sogenannte KI-Krypto-Projekte haben nur wenig mit künstlicher Intelligenz zu tun. Stattdessen konzentrieren sie sich auf Datenaustausch, Automatisierung oder Blockchain-Infrastruktur –  Technologien, die zwar für KI genutzt werden können, aber selbst keine KI-Modelle entwickeln. Dazu gehören:

  • Datenmarktplätze: Plattformen für dezentrale Datenspeicherung und -freigabe, die KI-Entwicklern Zugang zu Datensätzen bieten. Sie selbst verarbeiten oder erzeugen aber keine KI-Modelle.

  • Automatisierungstools: Projekte, die Blockchain für automatisierte Entscheidungen nutzen, z. B. Smart Contracts, die bei bestimmten Bedingungen aktiviert werden. Das sind regelbasierte Systeme, aber keine echten KI-Lösungen.

  • Infrastruktur für KI-Integration: Blockchain kann für mehr Transparenz und Verifizierung bei KI-Prozessen sorgen. Das heißt aber nicht, dass das Projekt selbst KI-gesteuert ist.

Einige Experten sehen sogar bekannte KI-Krypto-Projekte in dieser Kategorie. Kritiker werfen etwa Fetch.ai vor, dass es sich vor allem auf Datenaustausch und autonome Agenten konzentriert, anstatt echte KI-Entscheidungen zu treffen. Ähnlich wird Ocean Protocol eher als Datenmarktplatz gesehen, der KI-Modelle mit Datensätzen versorgt, aber selbst keine KI einsetzt.

KI und Blockchain passen nicht immer zusammen

Blockchain steht für Dezentralisierung und Transparenz, während KI auf Geschwindigkeit, Effizienz und große Datenmengen angewiesen ist. Oft widersprechen sich diese beiden Technologien mehr, als sie sich ergänzen:

  • KI braucht High-Speed-Berechnungen: Blockchain-Netzwerke sind vergleichsweise langsam und daher ineffizient für KI-Training und Echtzeitverarbeitung.

  • Dezentrale KI ist kaum realistisch: KI-Entwicklung erfordert meist leistungsstarke, zentralisierte Rechenkapazitäten – genau das bietet Blockchain nicht.

Manche Projekte behaupten, dass dezentrale KI die Zukunft ist. Doch Blockchain-Entwickler André Cronje sieht das anders und schrieb auf X:

„Blockchain und KI ergänzen sich nicht – wer aktuell auf den 'KI'-Zug aufspringt, tut das nur aus Pump & Dump-Gründen.“

Manche Token existieren nur wegen des Hypes

Ein großes Warnsignal im KI-Krypto-Bereich sind Token ohne echten Nutzen. Einige Unternehmen haben zwar Erfahrung mit KI (z. B. in Bildgenerierung oder Machine Learning), bringen aber Tokens heraus, die nur Spekulationsobjekte sind.

Woran du unnötige Tokens erkennst:

  • Die KI funktioniert auch ohne den Token: Wenn die KI-Services genauso gut ohne Blockchain laufen würden, ist der Token wahrscheinlich überflüssig.

  • Kein klarer Token-Nutzen: Seriöse Krypto-Projekte haben einen klaren Zweck für ihre Tokens, z. B. Governance, Staking oder Transaktionsgebühren. Fehlt eine überzeugende Erklärung, warum die KI einen Token braucht, ist Skepsis angesagt.

  • Hype-getriebene Launches: Viele KI-Token tauchen in Boomphasen auf, was oft darauf hindeutet, dass es eher um Fundraising als um Technologie geht.

Manche KI-Krypto-Projekte sind reine Scams

Viele KI-Krypto-Projekte nutzen die gleichen Tricks wie frühere Krypto-Scams – etwa Meme coins, die Opfer von Rug Pulls wurden. Dabei wird der Hype gezielt aufgebaut, um Preise in die Höhe zu treiben, bevor Insider aussteigen:

  • Pump & Dump: Entwickler und Insider akkumulieren Tokens, treiben den Preis durch Marketing hoch und verkaufen dann, wodurch Privatanleger auf den Verlusten sitzen bleiben.

  • Locked Token Scams: Manche Projekte programmieren ihre Smart Contracts so, dass Investoren ihre Token nicht verkaufen können – während Insider jederzeit auscashen können.

  • Übertreibungen und leere Versprechungen: Viele Projekte sammeln Geld mit KI-Versprechen, liefern aber nie eine funktionierende Technologie

Könnte KI-Krypto die nächste große Investmentchance sein?

KI-Krypto spaltet die Investment-Community. Die einen halten es für reinen Hype ohne echten Mehrwert, die anderen sehen riesige Gewinnchancen – ähnlich wie bei Bitcoin oder Ethereum in den frühen Tagen.

Sollten KI und Blockchain echte Anwendungsfälle finden, könnten diese Projekte rasant wachsen. Befürworter glauben, dass KI-gestützte Krypto-Innovationen völlig neue Märkte erschließen. Doch aktuell bleibt vieles Spekulation.

Wie alle spekulativen Assets ist KI-Krypto extrem volatil und von Markttrends, Regulierung und der Wirtschaftslage abhängig. Preise können schnell steigen – und genauso schnell wieder fallen. Entscheidungen der US-Notenbank (Federal Reserve) zur Geldpolitik haben beispielsweise schon oft die Liquidität im Markt und die Stimmung der Investoren beeinflusst. Potenzial ist da, aber Garantien gibt es keine. Die beste Strategie: vorsichtig bleiben, Gewinne mitnehmen, nicht zu viel auf unbewiesene Projekte setzen.

So investierst du strategisch in KI-Krypto

Weil KI-Krypto so unsicher ist, brauchst du eine klare Strategie. Eine Möglichkeit: Diese Assets ähnlich wie hochvolatile Meme Coins traden:

  • Setze klare Gewinnziele und nutze Orders, um deine Gewinne bei bestimmten Kurszielen zu sichern.

  • Vermeide eine emotionale Bindung an dein Investment, bleibe objektiv und steige aus, wenn sich die Perspektiven verschlechtern.

  • Bleibe stets informiert über Entwicklungen im Projekt, Markttrends und regulatorische Änderungen, um fundierte Entscheidungen zu treffen.

Diese Strategie setzt auf Flexibilität und schnelle Entscheidungen. Denn obwohl KI-Krypto Potenzial hat, gehen hohe Chancen immer mit hohen Risiken einher.

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So erkennst du KI-Krypto-Projekte mit Potenzial

Du weißt jetzt, dass nicht jeder KI-Krypto-Token echten Wert hat – viele basieren eher auf Hype als auf Substanz. Hier erfährst du, woran du vielversprechende Projekte erkennst und welche du besser meidest.

Löst das Projekt ein echtes Problem?

Die besten Projekte lösen reale Herausforderungen, statt einfach nur „KI“ als Marketing-Schlagwort zu nutzen. Stell dir folgende Fragen:

  • Ergibt der KI-Einsatz Sinn? Manche Projekte behaupten, KI zu nutzen, haben aber keine echte Integration.

  • Braucht es wirklich KI oder ist das nur ein Buzzword? Ein starkes Projekt sollte eine klare Erklärung liefern, warum KI innerhalb der Blockchain notwendig ist.

  • Gibt es eine reale Anwendung? KI kann für automatisierten Handel, Datenaustausch oder Smart-Contract-Optimierung genutzt werden – aber manche Projekte haben keine konkrete Umsetzung.

Wer steckt hinter dem Projekt?

Ein seriöses Projekt beginnt mit einem glaubwürdigen Team. Achte auf:

  • Transparente Entwickler mit Erfahrung in KI oder Blockchain: Seriöse Projekte listen ihre Gründer und Entwickler öffentlich.

  • Starke Partnerschaften: Kooperationen mit großen KI- oder Blockchain-Unternehmen deuten auf echte Nutzung hin.

  • Bekannte Investoren: Wurde das Projekt von renommierten Firmen wie Andreessen Horowitz oder etablierten Krypto-Fonds unterstützt? Das spricht für Seriosität.

Gibt es ein funktionierendes Produkt?

Viele KI-Krypto-Token starten ohne echten Nutzen – sie verkaufen lediglich große Versprechen. Achte auf:

  • Eine funktionierende Demo oder eine bereits nutzbare Plattform: Projekte mit echten KI-gestützten Services sind glaubwürdiger als solche, die nur ein Whitepaper haben.

  • Eine klare Roadmap mit Meilensteinen: Ein starkes Projekt hat realistische Ziele und hält sie auch ein.

Falls ein Projekt seit Jahren existiert, aber noch nichts Nutzbares geliefert hat, solltest du vorsichtig sein.

Ist der Token wirklich notwendig?

Einige Projekte erstellen Tokens, die kaum eine echte Funktion haben. Frag dich vor dem Investieren:

  • Ermöglicht der Token KI-Dienste? Gute Projekte nutzen ihren Token für KI-Aktivitäten wie Datenzugriff oder Machine-Learning-Berechnungen.

  • Könnte das Projekt ohne den Token funktionieren? Falls ja, könnte der Token langfristig an Wert verlieren.

  • Gibt es eine echte Nachfrage nach dem Token? Falls er keinen klaren Nutzen hat, könnte sein Wert nur während Hype-Phasen steigen.

Wie hat sich der Token bisher entwickelt?

Die Marktentwicklung eines Tokens kann viel über seine Stabilität verraten. Achte auf:

  • Konstantes Handelsvolumen: Ein gesunder Markt hat stetige Liquidität, statt plötzliche Kurssprünge.

  • Listings auf seriösen Börsen: Notierungen auf großen Krypto-Börsen sprechen für Glaubwürdigkeit, Listings auf unbekannten Plattformen eher für Risiko.

  • Verdächtige Preisbewegungen: Falls der Kurs oder Markt künstlich manipuliert wirkt, solltest du aufpassen.

Letzter Tipp: DYOR („Do Your Own Research“)

Bevor du investierst, stell dir diese Fragen:

  • Löst das Projekt ein echtes Problem?

  • Ist der KI-Einsatz sinnvoll und gut in die Blockchain integriert?

  • Hat das Team starke Referenzen und Partnerschaften?

  • Ist der Token essenziell für das Ökosystem?

Falls ein Projekt all diese Punkte erfüllt, könnte es Potenzial haben. Wenn nicht, reitet es vielleicht nur die KI-Hype-Welle. 

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Bitte beachte, dass eine Investition in Krypto-Assets zusätzlich zu den oben beschriebenen möglichen Erfolgen auch Risiken birgt.